Möglicherweise brach vergangenen Freitagabend neues Magma durch die Oberfläche des Eyjafjallajökull. Verstärkte vulkanische Unruhe wurde registriert und eine schwarze Fahne erhob sich über dem Gipfel des Gletschers. Wissenschaftler beobachten den Vulkan weiter und müssen noch offiziell erklären, die Eruption sei vorüber.
Der Ausbruch an einem früheren Zeitpunkt. Foto: Páll Stefánsson.
„Es ist noch nicht vorbei“, sagte der Geophysiker Magnús Tumi Gudmundsson zum Morgunbladid. „Es ist kein grosses Ereignis“, kommentierte er die Unrast vom Freitag, „es ist überhaupt nicht überraschend und zeigt nur, dass wir ein wachsames Auge auf den Vulkan haben müssen.“
Jedoch habe die vulkanische Unruhe seitdem nachgelassen und es komme nur noch Dampf aus dem Krater, sagte gestern der Umweltschützer und Vulkanenthusiast Ómar Ragnarsson zu ruv.is.
Nach Ansicht von Gunnar B. Gudmarsson, Geowissenschaftler am Isländischen Meteorologischen Institut, stieg die Aktivität am Freitag nahe des Gipfels zwischen 17:00 und 19:50 Uhr an und noch einmal kurz vor 21:00 Uhr.
„Es war die stärkste Unruhe, die wir erlebt haben seit die vulkanische Aktivität nachgelassen hat“, sagte Gudmarsson zum Morgunbladid.
„Es könnte sein, dass Magma durch die Oberfläche gebrochen ist – man kann es nicht sagen – aber es scheint, als sei es eine Art Dampfexplosion gewesen oder ein verstärkter Gasfluss, geräuschvoll und unruhig. Da ist zumindest noch einige explosive Aktivität.“
Gudmarsson fügte hinzu, der Ursprung der Aktivität liege nicht tief unter der Oberfläche und es könne zu weiteren oberflächlichen Störungen am Gletscher kommen.
„Möglicherweise können wir solche Perioden von Unruhe verbunden mit einiger Aktivität von Zeit zu Zeit erwarten. Auch in den Quellen über den Ausbruch von 1821-23 finden wir Beschreibungen von solch kurzzeitigen Ausstössen.“
Der Geophysiker Freysteinn Sigmundsson teilte mit, die Sensoren hätten keine Erdbeben registriert, was ebenfalls darauf hindeutet, dass die Unruhe auf Veränderungen an der Spitze des Vulkans zurückzuführen ist.
Nichts mit den aktuellen Vorgängen auf dem Eyjafjallajökull zu tun hat die verwehte Vulkanasche, die am Freitag in Südisland und Reykjavík zu beträchtlicher Luftverschmutzung geführt hat und das Wochenende vernebelte.
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Zum Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 gibt es nun auch einen informativen Wikipedia-Artikel.
Übersetzung: Bernhild Vögel.