Von David anstatt von Goliath lernen Skip to content

Von David anstatt von Goliath lernen

Unter dem Motto „Ein Anfang im Ende“ sprach Christopher Patrick Peterka auf Einladung des Isländischen Design Centers im Kunstmuseum Reykjavík kürzlich über neue Möglichkeiten nach dem finanziellen Zusammenbruch.

Foto: Kristín Gunnarsdóttir.

„Sie sollten keine Angst vor Veränderungen haben“, sagte der Gründer der international tätigen Kommunikationsagentur gannaca, der Denkanstösse, aber keine fertigen Rezepte liefern will.

Wachstum sollte nicht allein an wirtschaftlicher, sondern an sozialer Entwicklung, an Lebensqualität und Nachhaltigkeit bemessen werden.

Durch das Internet, das weltweiten Austausch ermöglicht, seien gesellschaftliche Prozesse transparenter, Interessen vergleichbarer, aber auch wirtschaftliche und politische Systeme verwundbarer geworden.

In einer Welt, in der keine – hemmenden wie schützenden – Grenzen existieren, „müssen wir Verantwortung übernehmen … überdenken, wie wir diese Welt behandeln … denn nur zusammen können wir überleben.“ In diesem Sinne gälte: „Wir sind alle Isländer.“

Peterka konstatierte auf dem europäischen Kontinent ein wachsendes Interesse, von David zu lernen anstatt von Goliath.

Und er hat in Island viele Ansätze gefunden, ein gutes Klima für Kreativität zu schaffen. Noch aber fehle der verbindende Faden, noch agierten die lokalen Akteure nicht strategisch verbunden genug. „Wandel als neue Konstante“, schlug er vor, könnte vielleicht das neue Leitmotiv werden.

Die Isländer leben auf einer Insel, die ständigen Veränderungen unterworfen ist; ihre „kulturelle DNA“ definiert Peterka als Fähigkeit zu erschaffen und zu verändern.

„Denken Sie über Kreativität nach – es könnte das wichtigste Instrument sein, um aus der Krise zu kommen – und über Kultur als den wertvollsten Schatz Ihrer Nation.“

Island habe mit seinem Potential an Kreativität die Chance, die erste nationale Ideenschmiede (think tank) auf der Erde zu werden, eine lebendige und ständig kritische Fragen stellende Gesellschaft, die den Finger in die Wunden legt und zugleich zu Kreativität anregt.

Peterka stellte abschliessend das SACF-Modell (Stratetic Alliance of Creative Forces) vor, ein von gannaca entwickeltes internetbasiertes Kommunikationsmodell, das mehr Transparenz schaffen, die besten Ideen der Öffentlichkeit zugänglich machen und die Kompetenz der Entscheidungsträger erhöhen soll.

Im Anschluss an den Vortrag fand eine Live-Kunst-Performance statt. Peterka hatte unter den Stühlen 150 Knicklichter anbringen lassen. Er forderte die Zuhörer auf, damit eine Wand zu erleuchten. Die Resonanz war gross und bald erstrahlte der Satz “Iceland – state of the art”.

“Rund hundert Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen, vor allem aus der Kreativbranche und dem öffentlichen Bereich, besuchten den Vortrag”, sagte die Direktorin des Design Centers Thórey Vilhjálmsdóttir. Peterkas Modell sei sehr gut aufgenommen worden und es bestehe “ein grosses Interesse der Kreativbranche in Island, das Modell zu nutzen, um den kreativen Sektor anzukurbeln”.

Christopher Peterka stellte der Icelandreview freundlicherweise sein Vortragsmanuskript zur Verfügung. Die Zusammenfassung schrieb Bernhild Vögel.

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