Laut der Umweltagentur Islands (EAI) wurden durch den starken Winterreiseverkehr empfindliche Gegenden des Landes beschädigt. Diese Gegenden und ihre Böden zu schützen sei wegen des Wetters schwieriger im Winter als im Sommer, erklärt Hákon Ásgeirsson, EAI-Fachmann in Süd-Island. Auch die Sicherheit für Urlauber müsse erhöht werden, findet er. Denn für Fahrzeuge seien solche Gebiete im Winter wesentlich gefährlicher, wenn sie nicht gefroren oder schneebedeckt wären. Der zurückliegende milde Winter könne größere Schäden für vielbesuchte Gegenden gebracht haben, als ein durchschnittlicher Winter. Hákon glaubt, es würden in diesem Frühjahr große Schäden am Land entdeckt, und fordert zusätzlichen Schutz und Aufbau der Natur aufgrund des Urlauber-Zustroms.
Ein Beispiel für Gegenden, die in diesem Winter Schäden aufgrund nasser Böden und Frostmangels erlitten haben, ist der Wasserfall Skógafoss in Süd-Island. Das Areal vor dem Wasserfall ist stark beschädigt.
Der höchste Anstieg an Island-Urlaubern wird im Winter verzeichnet. In diesem Winter war der Anstieg so enorm, dass die Urlauberzahlen nahe an sommerliche herankamen. Aber immer noch würden Parkaufseher nirgends gesehen, so Hákon, da diese vor allem im Sommer angestellt seien.
„Wir verhalten uns noch immer wie in Zeiten, als Urlauber nur im Sommer kamen, aber die Zeiten haben sich geändert. Das ganze Jahr über ist heute Urlaubersaison. Der Schutz der Landschaft muss entsprechend angepasst werden. Beispielsweise ist bei Skógafoss und Dyrhólaey kein Aufseher angestellt, wohin jeden Tag Tausende kommen”, erklärte Hákon.
Er betonte, bessere Organisation und besseres Management der schutzbedürftigen Stellen sei vonnöten.
Hákon ist der Meinung, es sei längst überfällig, das ganze Jahr über Parkaufseher einzustellen, vor allem an den beliebtesten Orten. Unter diesen sieht der EAI-Fachmann unter anderem Gullfoss, Geysir, Skógafoss und Dyrhólaey im Süden, das Umweltschutzgebiet des Gletschers Snæfellsjökull und einige Gegenden im Borgarfjörður im Westen oder den See Mývatn und dessen Umgebung im Norden.