Verfolgungsjagd auf Anführerschafe Skip to content

Verfolgungsjagd auf Anführerschafe

Ein ziemlicher Aufwand war es für den Landwirt Jónas Jónasson auf Héðinshöfði in der Nähe von Húsavik, zwei seiner Schafe nach Hause zu bekommen – die beiden Schafsdamen der Rasse Anführerschafe hatten den ganzen Winter draussen verbracht und sich nicht fangen lassen, berichtet das Bændablaðið in seiner neusten Ausgabe.

Lange Zeit hatten sie sich oben in den Bergen aufgehalten, in letzter Zeit wurden sie dann häufiger in Hofnähe gesichtet, vor allem bei Hringvers und Syðri-Tunga. Bei ihnen war ein weisses Schaf von Hóli und die beiden Junghammel des einen Anführerschafes.

Sechs Stunden dauerte die Verfolgungsjagd auf die Schafe, der gut ausgebildeteTreibehund Panda frá Ketilsstöðum war dabei nach Aussage der Bauern eine grosse Hilfe. Jónas gab zu, nach der Jagd ganz schön müde gewesen zu sein, doch war er froh, seine Schafe endlich zuhause zu haben.

Nachdem die eigenwilligen Schafsdamen in den Stall getrieben worden waren, brachte das alljährliche Ultraschallscreening ans Licht, dass die beiden Anführerschafe zwei Lämmer erwarten, das weisse Schaf sogar drei. Die drei Damen bringen also insgesamt sieben Lämmer vom Berg und standen, gemessen an den winterlichen Umständen, sogar recht gut im Futter.

Anführerschafe (forystufé) sind eine besondere Rasse, die es nur in Island gibt. “Nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft gibt es keine andere Rasse oder Zuchtlinie, bei der ähnlich geistige Fähigkeiten in derartig gehäufter und offensichtlich erblicher Form vorliegen,” schreibt Caroline Kerstin Mende in ihrem Buch Forystufé – immer einen Schritt voraus.

In Island gibt es etwa 1500 Exemplare dieser Rasse, sie wird seit dem Jahr 960 schriftlich erwähnt und gilt als besonders intelligent, was das Erspüren von Witterungsbedingungen und Futterquelllen angeht. Anführerschafe sind in der Regel eher langbeinig und hochgewachsen, bringen weniger Fleisch und verfügen über ein feineres Haarkleid.

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