Das isländische Außenministerium hat einen Brief von der US-amerikanischen Botschaft erhalten, in dem die Auslieferung eines US-Bürgers, vermutlich ist damit Whistleblower Edward Snowden gemeint, gefordert wird.
Snowden machte Informationen von NSA und CIA öffentlich und wird nun von den US-Behörden gesucht.
Im Schreiben wird Amtshilfe in Bezug auf einen US-Bürger gefordert, dessen Aufenthalt in Island ungewiss sei.
Der Innenminister, an den die Angelegenheit verwiesen wurde, ist nicht autorisiert, weitere Informationen bekanntzugeben, aber ruv.is zieht aber den Schluss, es müsse sich um Snowden handeln.
„Ich finde, es ist ein Beispiel dafür, dass die amerikanischen Behörden verloren haben … mit diesem Brief, dieser Aufforderung ihn festzunehmen und auszuliefern – bevor er überhaupt da ist“, kommentierte die Abgeordnete der Piraten-Partei Birgitta Jónsdóttir gegenüber visir.is.
Birgitta erklärte, die isländischen Behörden sollten in Fällen wie diesem klare Zeichen aussenden. „Zu allererst, wenn wir eine solche Anfrage erhalten, sollten wir die Öffentlichkeit informieren, denn die Öffentlichkeit sollte davon Kenntnis haben. Dann sollten wir das Schreiben einfach zurückschicken, denn es ist, zum Beispiel laut Amnesty International, nichts anderes als eine verschleierte Drohung.“
Laut Informationen des Innenministeriums werde die Anfrage berücksichtigt, falls Snowden nach Island kommt und hier Asyl beantragt.
Snowden verließ die USA nach Hongkong und reiste von dort weiter nach Moskau. Es wird angenommen, dass er sich noch immer auf dem Flughafen der russischen Hauptstadt aufhält.
Zunächst schien es, dass Snowden in Ecuador Asyl erhielte, später wurde berichtet, er habe in Island Asyl beantragt. Drei Staaten haben ihm politisches Asyl angeboten: Bolivien, Nicaragua und Venezuela.
Die venezolanischen Behörden haben ein ähnlich lautendes Schreiben erhalten wie das isländische Außenministerium.
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