Der offizielle erste Sommertag in Island ist zwar erst in zwei Wochen, aber am isländischen Meteorologischen Institut endete der Winter bereits am 31. März. Die Wintersaison 2009-2010 ist ungewöhnlich warm gewesen – in Reykjavík lag die Temperatur 1,6°C über dem Durchschnitt.
Der gefrorene See in Reykjavík. Foto: Páll Kjartansson.
In Stykkishólmur im westlichen Island lag die Temperatur in diesem Winter um 1,4°C über dem Durchschnitt, in Akureyri im Norden und im Berufjördur im Osten um 0,9°C. Auf den Westmännerinseln wurde die Temperatur um 1,1°C über dem Durchschnitt gemessen, berichtet das Morgunbladid.
Der Luftdruck war ungewöhnlich hoch – er lag bei 8,4 hPa über dem Durchschnitt in Reykjavík. Nur in drei Jahren war der Luftdruck höher gemessen worden: 1823, 1968 und 1969. Der Meteorologe Trausti Jónsson erklärt, dass kaltes Wetter auf dem europäischen Kontinent den hohen Luftdruck in Island verursacht.
In Südisland ist dieser Winter auch ziemlich trocken gewesen. Der durchschnittliche Niederschlag war in Reykjavík mit 215 Millimeter gemessen worden. Einen trockeneren Winter hatte es nur 1977 gegeben, als 111 Millimeter Niederschlag gemessen wurden.
In Nordisland war die Niederschlagsmenge jeden Monat unterschiedlich gewesen: Insgesamt wurden in Akureyri diesen Winter 234 Millimeter gemessen, was 20 Prozent über dem Durchschnitt liegt.
Akureyri erlebte dafür einen Rekordschneefall im Dezember. Der Schnee schmolz dann im Januar weg, im Februar schneite es wieder. Der März war weitgehend schneefrei geblieben.
Akureyri war an 57 Tagen komplett vom Schnee bedeckt. Das waren 16 Tage weniger als in Durchschnittswintern. In Reykjavík hatte es sehr wenig Schnee gegeben. Die Hauptstadt hatte nur an 13 Tagen Schneefall gehabt, 31 Tage weniger als in einem Durchschnittswinter.
Übersetzung: Dagmar Trodler.