Eine Untersuchung des Isländischen Meeresforschungsinstituts belegt, dass das Fischsterben im Fluss Andakílsá im Borgarfjörður, West-Island verheerend war. Das Drama ereignete sich am 15. Mai, nachdem Arbeiter das Einlassreservoir des Flusses entleerten, wie RÚV berichtet. Der Stausee wurde an der Mündung des Skorradalsvatn-Sees entleert, dabei floss daraus eine große Menge Schlamm und Matsch in den Fluss. Es könnte nun viele Jahre dauern, bis der Fluss sich wieder erholt hat. Orka Náttúrunnar, das Unternehmen, das die elektrische Station im Fluss betreibt, arbeitet an einem Aktionsplan, der klären soll, wie die größtmöglichen Schäden so schnell wie möglich kompensiert werden können.
Fachleute des Meeresforschungsinstituts legten am Sonntag ihre Ergebnisse vor. Sigurður Már Einarsson, Ichthyologe (Fischkundler) erklärte, die Gesamtmenge der in den Fluss geflossenen Sedimente läge schätzungsweise zwischen vier bis fünf Kubikmetern, was ungefähr der Menge von acht- bis zehntausend Tonnen Schlamm sei. Sigurður Már betonte, der Unfall sei ein schwerwiegendes Ereignis für das Ökosystem des Flusses. Die Ablagerungen lägen in mehreren dicken Schichten, die 30 bis 60 Zentimeter dick seien und alles im Fluss zudeckten.
Experten arbeiten weiter am Aktionsplan, um die Lage im Fluss zu verbessern und dessen Wiederbelebung zu beschleunigen.
Sigurður Már sieht in diesem Tun höchste Priorität, nutze Lachs doch einige Ströme, die in den Fluss Andakílsá münden, um dort zu laichen. Damit könne der Unfall die Fortpflanzung für mehrere der kommenden Jahre erheblich beeinträchtigen.
„Unter anderem für die Jungtiere, die jetzt nach dem letztjährigen Laichen beim Kies, in dem der Laich abgelegt wurde, schlüpfen sollten, vermute ich, dass es vorbei ist. Aber auch ältere Lachse haben einen heftigen Schlag abbekommen. Also erwarten wir niedrige Ergebnisse sowohl bei den Junglachsen als auch beim Fang der nächsten Jahre. Unser Voschlag ist es, diesen Sommer keine Fische aus diesem Fluss zu fangen”, so Sigurður Már.
„[Andakílsá] befindet sich jetzt in der Wiederbelebungsphase. Wir haben sehr wenig Erfahrung, wenn es um Forschungsmethodik bei so etwas geht. Wir müssen Kontakt zu allen Arten von Fachleuten, wie etwa Hydrodynamikern, deren Wissen sich hier auf dem aktuellem Stand befindet, aufnehmen, um herauszufinden, welche Art von Technik und Ausrüstung helfen können. Es ist keine leichte Aufgabe”, gab Sigurður Már zu.