Der Anteil an Süsswasser im Arktischen Ozean ist in den letzten zwei Jahrzehnten um 20 Prozent gestiegen. Dies bestätigen Wissenschaftler am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven in einem Artikel in der Zeitschrift „Deep-Sea Research“.
Themenfoto: Páll Stefánsson.
Wenn Meerwasser, das einen hohen Anteil an Süsswasser enthält, südwärts in den Nordatlantik gelangt, kann es den Lauf des Golfstroms beeinflussen, der warmes Wasser nach Island bringt. Dies könnte eine deutliche Abkühlung in Island und anderen nördlichen Regionen zur Folge haben, berichtete Fréttabladid.
„Bislang glauben die Wissenschaftler, dass dies an zirkuläre Ströme im Arktischen Ozean gebunden ist und sich nicht um abfliessende Strömungen handelt“, sagte der Meeresforscher Hédinn Valdimarsson.
Er fügte hinzu, der hohe Süsswasseranteil im Arktischen Ozean sei kaum eine Überraschung, da die Eiskappe in den letzten Jahren infolge des wärmeren Klimas erheblich abgeschmolzen ist.
Süsswasser ist leichter als Salzwasser und fliesst dichter an der Oberfläche als die salzreichen Strömungen aus dem Süden.
Erst kürzlich äußerten Wissenschaftler besorgt, der erhöhte Süsswasseranteil im Arktischen Ozean könne den Golfstrom daran hindern, warmes Wasser nordwärts zu transportieren, besonders wenn die Eiskappe Grönlands weiter schmilzt.
Hier können Sie die ausführliche Pressemitteilung des Alfred-Wegener-Institutes nachlesen.
bv