Norwegische Forscher glauben, dass die Südostküste Islands auf einem versunkenen und vergrabenen alten Kontinent liegt, welcher einmal Teil Grönlands gewesen sein könnte. Spuren dieses verschwundenen Kontinents finden sich möglicherweise in Felsformationen in der Region des Öræfajökull, berichtet RÚV.
Forschern der Universität Oslo zufolge sind in den Isotopen des Gesteins rings um den Vulkangletscher Öræfajökull solche Spuren zu sehen. Dort seien Reste eines Mikrokontinents zu finden, welche zu nichts passen, was sonst in Island an Gestein vorhanden ist. Die einzigartige Gesteinsart findet sich nur einem einzigen Ort und dort nur an einer Stelle.
Die Kontinententheorie ist das Ergebnis von Forschungen, welche die Frage beantworten sollen, warum die Geologie Südostislands anders ist als in den anderen Landesteilen.
Der Professor für Geologie der Universität Oslo, Trond Torsvik, erklärte, dass sich vor 60 Mio. Jahren ein Teil der grönländischen Ostküste von Grönland gelöst habe. Dieser Teil werde als Jan Mayen-Kontinent bezeichnet, und ein Teil dessen befinde sich möglicherweise unter der Südostküste Islands. Da sich die Kontinente bewegen, hat sich Grönland auf der Erdkugel einmal an der Stelle befunden, wo Island heute liegt.
Eine riesige Magnmakammer unter der Mitte der Insel schob den alten Kontinent immer weiter fort von Grönland und nach Osten. Er wurde schliesslich von den Lavamassen und Aschebergen bedeckt, die in der Folge die Insel Island bildeten. Vor 16 bis 18 Mio. Jahren stieg das Land aus dem Meer, in dem Vulkangestein des Öræfajökull sind immer noch Reste des 60 Mio. Jahre alten Mikrokontinents zu finden.
Hier gibt es die Studie im Ganzen.