Im Fall der vermissten Birna Brjánsdóttir hat es inzwischen drei Verhaftungen gegeben.
Am Mittag war ein Hubschrauber der Küstenwache aufs Meer hinausgeflogen, um Mitglieder eines Sondereinsatzkommandos auf der Polar Nanoq abzusetzen, welche von ihrem Kurs Richtung Grönland gestern offiziell nach Island zurückbeordert worden war. Begleitet worden war der Trawler von einem Schiff der dänischen Marine. An Bord der Triton befanden sich vier isländische Polizisten, die der Hubschrauber dort abgesetzt hatte. Sie waren notwendig, um die Festnahme von zwei Grönländern auf der Polar Nanoq durch das isländische SEK rechtlich abzusichern. Die Polar Naopq segelte unter dänischer Flagge. Bjarni Már Magnússon, Jura-Dozent an der Universität Island, bezeichnete die Vorgänge als kompliziert im Bezug auf das Hoheitsrecht.
Gegen Mittag hatten SEK und die Polizisten die Polar Nanoq übernommen, als sie isländische Hohheitsgewässer erreicht hatte, und zwei Männer festgenommen, die in Reykjavík verhört werden sollen. Die Übernahme ist nach Angaben der Polizei friedlich verlaufen.
Um 22.30 Uhr meldete RÚV, dass ein dritter Mann an Bord der Polar Nanoq festgenommen wurde, Alle drei sollen in Reykjavík verhört werden.
Der Trawler wird gegen 23 Uhr im Hafen von Hafnarfjörður erwartet. Das Hafengelände dort ist weiträumig abgeriegelt, es wird nach Information der Polizei nicht möglich sein, zu erkennen, wer wo von Bord geht. In den sozialen Medien hatten Nutzer angekündigt, das Schiff am Kai empfangen zu wollen.
Von dem vermissten Mädchen fehlt weiter jede Spur.
Bei der Polizei war eine Vielzahl von Hinweisen eingegangen und die Suche hatte sich tagsüber von Hafnarfjörður aus in Richtung Strandarheiði in Reykjanes ausgeweitet, doch blieb ohne Ergebnis. An der Suche waren 40 Personen und Suchhunde beteiligt. Unter anderem war gestern Abend in der Nähe der Schuhe, die Birna zugeordnet werden konnten, auch ein Pullover gefunden worden, der ihr nicht gehört, aber im Zusammenhang mit dem Fall stehen könnte.