In Island meldeten sich im vergangenen Semester 345 Personen arbeitslos, obwohl sie studierten. Damit erschlichen sie Arbeitslosengeld in Höhe von rund ISK 300 Mio. (USD 2,4 Mio., EUR 1,5 Mio.). Inzwischen wurden gegen sie Ermittlungen eingeleitet.
Die Universität von Island. Foto: Páll Stefánsson.
Einige dieser Studenten erhielten zusätzlich zum Studien-Darlehen lohnähnliche Leistungen, die ausschliesslich für Arbeitslose in den ersten Monaten ihrer Arbeitslosigkeit gedacht sind. Andere bezogen sogar das generelle Arbeitslosengeld in Höhe von monatlich ISK 149.000 (USD 1.200, EUR 749), wie Fréttabladid berichtet.
Eine dritte Gruppe, die sich über die Zeit der Semesterferien 2008 arbeitslos gemeldet hatte, erhielt pro Kopf ISK 110.000 (EUR 879, EUR 553) pro Monat weiterbezahlt, als sie im Herbst 2008 ihr Studium wieder aufgenommen hatte.
Laut Studentenwerk LÍN liegen die Lebenshaltungskosten für Studierende bei ISK 100.600 (USD 804, EUR 506) pro Monat.
Die Immatrikulationsstelle von LÍN und die Arbeitslosenversicherung arbeiten inzwischen Hand in Hand, so dass ein solcher Missbrauch künftig nicht mehr passieren kann.
Vor einigen Tagen hat das Ministerium für Bildung und Soziales Massnahmen angekündigt, die zum Ziel haben, das Recht der Studenten auf Arbeitslosengeld während der vorlesungsfreien Zeit abzuschaffen.
Ebenfalls im Rahmen des Massnahmenkatalogs wurde die Einkommensgrenze für diejenigen, die nach dem Verlust ihrer Arbeitsstelle ein Studium beginnen, erhöht. Das soll ihnen erleichtern, ein Studiendarlehen als Alternative zum Arbeitslosengeld zu erhalten.
Lesen Sie hier mehr über die Zusammenarbeit zwischen LÍN und Arbeitslosenversicherung.
Übersetzt von Gabriele Schneider.