Die Tarifverhandlungen zwischen Ärzten und Stellvertretern der Regierung sind gestern Abend ergebnislos zuende gegangen. „Ich halte es für unwahrscheinlich, dass der Konflikt vor dem Jahreswechsel gelöst wird,“ sagte Þorbjörn Jónsson, der Vorsitzende der Ärztevereinigung gegenüber visir.is.
Die wichtigste Forderung der Ärzte, eine Erhöhung des Grundgehaltes, wurde bislang nicht erfüllt.
Die ersten Medizinerstreiks in Island hatten im Oktober eingesetzt, für das neue Jahr sind ausgedehntere Streikaktionen geplant. Wenn kein Verhandlungsergebnis erzielt wird, soll ab dem 5. Januar in vier Gruppen jeweils über vier Tage und 12 Wochen in Folge die Arbeit niedergelegt werden.
Arna Guðmundsdóttir, die Vorsitzende der Reykjavíker Ärztevereinigung, sagte visir.is gegenüber, die Streikauswirkungen für Patienten und Gesundheitssystem bereite den Medizinern große Sorgen. „Viele Ärzte sind der Ansicht, dass der Streik nicht länger als zwei bis drei Wochen laufen kann, bevor er großen Schaden verursacht oder sogar ein Menschenleben kostet. Wir Ärzte halten das aus. Wir sind ruhig, weil wir nichts anderes tun als uns andere Arbeit suchen. Aber darum geht es nicht. Es geht um die Patienten.“
Bislang haben 10 Spezialisten ihre Kündigung eingereicht. In den vergangenen fünf Jahren sind durchschnittlich 38 Ärzte aus Island abgewandert, um in den nordischen Nachbarländern einen besser bezahlten Job anzunehmen.
Heute treffen sich die Tarifparteien zu einer neuen Verhandlungsrunde.