Die beiden ausländischen Touristen, die kürzlich an Orten wo es keine Gefahrenhinweise gibt, tödlich verunglückt sind, haben eine Sicherheitsdebatte angestoßen, berichtet das Fréttabladid.
Zu Beginn dieses Monats stürzte ein deutscher Tourist von der Klippe Látrabjarg in den Tod. Vergangenen Samstag ertrank ein Franzose beim Tauchen in der Silfraspalte in Thingvellir, wo er versuchte, seine zwischen zwei Unterwasserfelsen feststeckende Verlobte zu befreien.
Thingvellir. Foto: Páll Stephánsson
Die Sicherheit für Sporttaucher in Island ist inadäquat, schreibt die Geografin Jónina Ólafsdóttir in ihrer Dissertation zum Thema. An der Silfraspalte gibt es weder Informationstafeln noch Sauerstoffreserven, obwohl die Gegend von vielen Touristen aufgesucht wird. Auch die Überwachung von Reiseunternehmen, die Sporttauchen anbieten, ist inadäquat. Entsprechende Vorschriften sind veraltet.
Die Generaldirektorin des isländischen Tourismusverbandes Ólöf Ýrr Atladóttir erarbeitet derzeit einen Qualitätsstandard für den isländischen Tourismus. Die Sicherheit wird darin eine besondere Rolle spielen.
„Einer der Aspekte wird sein, wie man am besten die Sicherheit von Reisenden auf der Insel gewährleisten kann. Man muss die Touristen über die Gefahren, die an beliebten Reisezielen lauern, aufklären, entweder durch bessere Reiseinformation oder durch Infotafeln an den jeweiligen Orten.
Sie glaubt allerdings nicht daß eine Ausschilderung von Silfra den Unfall vom Wochenende verhindert hätte. „Das scheint eine menschliche Tragödie gewesen zu sein. Man kann Unfälle nicht verhindern, wenn menschliches Verhalten beteiligt war. Ein Schild hätte hier nichts geändert. Obwohl es bei der Beschilderung natürlich Raum für Verbesserungen gibt, bezweifle ich, daß der Unfall hätte vermieden werden können. Solange wir jedoch nicht alle Fakten dazu kennen, kann man das nicht mit Bestimmtheit sagen.“