Schweizer Katze von Amtstierarzt eingeschläfert Skip to content

Schweizer Katze von Amtstierarzt eingeschläfert

Eine Schweizer Touristin ist am Samstagnachmittag in Höfn in Südostisland von der Polizei festgenommen worden, weil sie eine Katze mit nach Island geschmuggelt hatte. Die Katze wurde gefunden und ist von den Behörden sofort eingeschläfert worden.

Die Frau war am vergangenen Dienstag auf der Fähre Norröna in Island angekommen.

Dem isländischen Gesetz nach dürfen Haustiere ausschliesslich über den internationalen Flughafen in Keflavík in Island einreisen. Sie müssen alle einen europäischen Haustierpass haben und nach der Einreise vier Wochen in Quarantäne verbringen.

Island hat extrem strenge Seuchenschutzgesetze, welche auch vorschreiben, dass jedes eingeschmuggelte Tier sofort getötet und der Kadaver vernichtet werden muss, berichtet RÚV.

Zusätzlich zum Verlust ihrer Katze und der Festnahme werden die Fahrzeughalter ausserdem den Camper innen wie aussen chemisch reinigen müssen und alle Kosten des Falles tragen.

Der Tierarzt in Höfn hatte am Samstag den Amtstierarzt der Region benachrichtigt, nachdem ihm Gerüchte über die reisende Katze zu Ohren gekommen waren. Der Amtstierarzt wies an, die Polizei zu benachrichtigen, welche die Frau nur zwei Stunden später festnahm.

Obwohl das Seuchenschutzgesetz völlig klar formuliert ist, fragen sich nun viele, ob die Behörden in diesem Fall wohl zu weit gegangen seien.

Ein Nutzer in den sozialen Medien wies darauf hin, dass das Paar um die 60 Jahre alt war und nicht versucht habe, seine Katze zu verstecken. Sie hätten einfach nicht gewusst, dass der Katzenpass in Island nicht gültig war. Die Katze sei zuvor mit ihren Besitzern durch Europa gereist und es habe nie Zwischenfälle gegeben.

Ein anderer Nutzer kommentierte, ob man die Katze nicht auf Kosten der Besitzer hätte tierärztlich untersuchen lassen können.

Die Frage bleibt, ob ein Gesetz Spielraum für Menschlichkeit bietet.

In Island wird seit Jahren diskutiert, ob die Insel sich dem europäischen Haustierpass-System anschliessen sollte. Die Idee ist natürlich bei Haustierbesitzern sehr beliebt, und wird von Landwirten strikt abgelehnt.

Im Jahr 2010 hatte eine durch Streptokokken ausgelöste Hustenseuche fast die gesamte Pferdebranche lahmgelegt. Die der Druse ähnliche Hustenerkrankung war ansteckend und griff um sich, weil die Pferde auf der Insel seit Jahrhunderten mit den Seuchen des Festlandes nicht in Verbindung gekommen waren und keine Antikörper gegen die Krankheiten besitzen. Die Hustenerkrankung kehrt bis heute in abgeschwächter Form immer wieder. Zurückgeführt werden konnte sie auf den Import von verschmutztem Reitzubehör.

Die Einfuhr von benutzten Sätteln, Lederzeug und Ausrüstung für Ross und Reiter ist verboten, die oberste Veterinärbehörde hat strenge Regeln für die Desinfektion von Schuhen und Bekleidung, die man hier findet.

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