Die Schwefeldioxidbelastung im ostisländischen Reyðarförður ist durch den Vulkanausbruch in der Holuhraun so hoch wie noch nie zuvor seit Beginn der Schadstoffmessungen im Jahr 1970, berichtet ruv.is.
Satellitenbilder hatten einen blauen Dunst über dem Ostteil der Insel gezeigt, zum Teil hatte man die Berge kaum noch erkennen können. Inzwischen sei die Sicht jedoch besser und der Nebel aus den Tälern fast verschwunden, schreibt ruv.is
Die Höchstwerte lagen Messungen der Umweltagentur zufolge gestern bei 660 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das sei eine Belastung wie in industriellen Großstädten und in Island noch nicht vorgekommen, sagte Þorsteinn Jóhannsson von der Umweltagentur.
Reydarfjördur befinde sich weit vom Ausbruch entfernt, und die Werte in der Holuhraun benachbarten Tälern wie dem Jökuldalur oder dem Fljótsdalur könnten durchaus höher liegen. Heute noch soll ein hochsensibles Messgerät aus dem Aluminiumwerk in Reyðarfjörður in Egilsstaðir aufgestellt werden.
Empfindliche Menschen, Asthmatiker und Herzpatienten sind zur Vorsicht aufgerufen, von unnötiger körperlicher Anstrengung wird abgeraten.
Heute morgen haben sich Wissenschaftler auf einem Flug zur Ausbruchsstelle und zur Bárðarbunga begeben, um die Absenkung der Caldera weiter zu untersuchen. Geplant ist außerdem, per Hubschrauber GPS-Geräte am Kraterrand zu installieren. Die Bebentätigkeit in der Caldera ist etwas zurückgegangen, das stärkste Beben lag gestern Abend bei 3,7. In der Holuhraun hat sich die Lava auf inzwischen 16 Quadratkilometern ausgebreitet und das Westufer der Jökulsá á Fjöllum erreicht, berichtet ruv.is.