Rekordzahlen im Steinkohleverbrauch Skip to content

Rekordzahlen im Steinkohleverbrauch

Der Verbrauch von Steinkohle in Island hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten nahezu verdoppelt. Árni Finnsson, der Vorsitzende des isländischen Umweltschutzverbandes, kritisierte, dass die Politik den Bürger nicht über diese Tatsache aufgeklärt habe. Stattdessen sei immer nur von erneuerbarer Energie die Rede gewesen.

Die Menschen in Island heizen ihre Häuser schon lange nicht mehr mit Kohle. Es ist die Schwerindustrie, die diesen Brennstoff nun in erhöhtem Masse nutzt, schreibt RÚV.

Zwei Unternehmen verwenden die Kohle für ihren Betrieb, eine Metallverarbeitung in Grundartangi, sowie die kürzlich geschlossene Zementfabrik in Akranes. Dafür gesellt sich die Silikonfabrik United Silicon in Helguvík auf der Halbinsel Reykjanes zu den Kohleverbrauchern hinzu. Auch die Silikonfabrik PCC in Bakki bei Húsavík in Nordisland, die zum Ende des Jahres ihren Betrieb aufnehmen soll, wird ihre Herstellung mit der Verbrennung von Steinkohle betreiben.

Im Jahr 2015 betrug Islands Kohleverbrauch 139.000 Tonnen, im vergangenen Jahr war er auf 161.000 Tonnen gestiegen. Für dieses Jahr sind 181.000 Tonnen geplant. Im Jahr 2018 werden es dann 224.000 Tonnen sein und damit 60 Prozent mehr in nur drei Jahren, zitiert RÚV eine Schätzung der nationalen Energiebehörde.

Die Schwerindustrie ist für etwa die Hälfte der Luftverschmutzung in Island verantwortlich. Sie gehört zum europäischen Wirtschaftssystem, welches sich dazu verpflichtet hat, die CO2 Emissionen bis zum Jahr 2030 um bis zu 43 Prozent zu senken.

Árni Finnsson verlangt, dass die Regierung den Bürgern erklären muss, wie sie angesichts dieser Zahlen eine Reduzierung der CO2 Emissionen in Island bewerkstelligen will. Bislang habe es da noch keine konstruktiven Vorschläge gegeben.

Kristleifur Andrésson vom Silikonwerk in Helguvík wies darauf hin, dass United Silicon die Steinkohle nicht verbrenne, sondern in chemischen Prozessen verwende, welche eine Kohlendioxid-Emission zur Folge hätten, aber keine in der Kohleverbrennung übliche Verschmutzung.

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