Premierministerin entschuldigt sich bei der isländischen Nation Skip to content

Premierministerin entschuldigt sich bei der isländischen Nation

Islands Premierministerin Jóhanna Sigurdardóttir entschuldigte sich am Dienstag in einer Parlamentsrede bei der Nation. Anlass für die Rede war der Bankenkollaps vor genau einem Jahr gewesen. Sie sagte, dass die Regierung seit der Bankenprivatisierung zu Beginn des Milleniums vor allem Fahrlässigkeit und Selbstgefälligkeit gepflegt habe.

Premierministerin Jóhanna Sigurdardóttir. Foto: Páll Kjartansson.

Nach Angaben von ruv.is gab Sigurdardóttir zu, dass die Administrative darin versagt habe, den Kollaps zu verhindern oder zumindest die Auswirkungen zu mildern. Viele Institutionen und Personen hätten es an Wachsamkeit fehlen lassen, und nun stünden Investoren und Gerichte vor der Aufgabe zu entscheiden, wer zur Verantwortung gezogen wird.

Die Premierministerin sagte, dass die Nation leidet und dass es noch nicht klar ist, wann das Leiden ein Ende hat. Daher verdiene die Nation eine Entschuldigung.

Sie stellte auch eine Untersuchung des ökonomischen Kollapses und einer möglichen Wiederherstellung vor. Nach ihren Quellen aus der Geschäftswelt glaube man, dass in vielen Teilen der Gesellschaft immer noch alte Seilschaften die Zügel in der Hand halten. Ihre Regierung sei entschlossen, das zu ändern.

Die Premierministerin sagte, dass die Kooperation mit dem Internationalen Währungsfond IWF zum Ziel hat, Islands Glaubwürdigkeit in der globalen Gesellschaft wiederherzustellen. Sie befand diese Kooperation als einen Wegweiser zu wirtschaftlichem Wohlstand.

Wie ruv.is berichtet, scheint eine Mehrheit der Abgeordneten des isländischen Parlaments Althing die IWF-Überprüfung zur wirschaftlichen Stabilität zu befürworten. Diese Überprüfung war durch die Icesave-Debatten seit Februar immer wieder aufgeschoben worden. Der Aufschub hatte Sigurdardóttir und andere Minister dazu veranlasst, den IWF offen zu kritisieren.

Das Morgunbladid weiss jedoch von einer durch alle Fraktionen gehenden Mehrheit, die sich im Parlament formiert und die das Kreditpaket des IWF ablehnen will.

Der isländische Finanzminister Steingrímur J. Sigfússon traf am Dienstag mit dem Vorsitzenden des IWF, Dominique Strauss-Kahn, in Istanbul zusammen. Nach dem Treffen sagte Sigfússon ruv.is, dass Strauss-Kahn die Überprüfung des Stabilitätsprogramms für Island so schnell wie möglich durchzuführen möchte.

Sigfússon selbst habe erklärt, dass Island alles in seiner Macht Stehende getan habe, um eine zweite Überprüfung des Wirtschaftsprogramms zu ermöglichen. Strauss-Kahn habe Verständnis und Interesse gezeigt, die Dinge voranzutreiben.

Ob das Programm erst gestartet werden könne wenn der Icesave-Disput mit den Briten und den Niederländern beigelegt sei, war ihm von Strauss-Kahn nicht bestätigt worden. In jedem Fall ist klar, dass Grossbritannien und die Niederlande grossen Einfluss innerhalb des IWF hätte, sagte der Minister.

Klicken Sie hier um mehr über Island, den IWF und Sigfússons Treffen in Istanbul zu lesen.

Übersetzt von Dagmar Trodler.

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