Die isländische Regierung entschied am Dienstag, 90-150 Mio. ISK (554.000-924.000 EUR) aus dem Staatshaushalt bereitszustellen, um den etwa 400 Frauen, die defekte PIP Brustimplantate tragen, die Entfernung der Implantate zu bezahlen.
Landspítali. Foto: Dagbjört Oddný Matthíasdóttir.
Ultraschalluntersiuchungen hatten ergeben dass mehr als 80 Prozent der untersuchten Frauen gerissene Implantate trugen, berichtet ruv.is.
Die Operationen werden in den kommenden sechs Monaten im Landsspítali vorgenommen. Allerdings werden die Frauen nicht in einem Zug mit neuen Implantaten versorgt werden können.
„Das Krankenhaus hat niemals Schönheitschirurgie durchgeführt, daher finden wir es in Ordnung, wenn die Frauen sich entsprechend ausgebildete Chirurgen suchen“, erklärte Gesundheitsminister Guðbjartur Hannesson dem Morgunblaðið.
„Sie geben den Frauen nicht die Chance, sich selber neue Implantate zu kaufen und sie während der Operation einsetzen zu lassen. Ich bin mit der Lösung nicht zufrieden,“ kommentierte die Anwältin Saga Ýrr Jónsdóttir, die 80 der betroffenen Frauen rechtlich vertritt.
Der Chef des Landsspítali, Geir Zoëga, sagte dem Morgunblaðið, ein weiterer Grund für die Weigerung der Chirurgen, gleich neue Implantet einzusetzen, sei der, dass die rupturierten Implantate das Brustgewebe gereizt hätten. Um Entzündungen vorzubeugen, sei es sicherer, mit einem neuen Implantat zu warten.
DT