Das Krankenpflegepersonal in der Notaufnahme des Universitätskrankenhauses Landspítali wird in diesem Sommer 400 Extraschichten einlegen müssen, um dem Personalmangel entgegenzuwirken. “Unsere Krankenschwestern müssen in diesem Sommer viele Überstunden machen, damit die Abteilung bemannt werden kann,” sagte Ragna Gústafsdóttir, die Oberschwester der Notaufnahme RÚV gegenüber. Auf jede Schwester kommen im Durchschnitt vier zusätzliche Schichten zu.
“Das ist kein neues Problem, dass wir nicht genug Schwestern bekommen, um die Ausfälle durch den Sommerurlaub zu kompensieren. In diesem Sommer brauchen wir etwa 30 Schwestern, aber wir bekommen nur zwei mit Erfahrung, neun Frischexaminierte und neun Schüler im dritten Jahr. Wir brauchen zwölf weitere, aber die bekommen wir nicht,” rechnet Ragna vor.
Die letzten Wochen waren schwer für die Notaufnahme, nachdem aus Platzmangel auf anderen Stationen dort mehr als 20 Patienten stationär hatten aufgenommen werden müssen. Damit gab es teilweise nur sechs Betten für Notfälle. Krankenbetten standen auf den Korridoren und im Wartebereich.
Im Sommer werden zudem viele ältere Patienten in der Notaufnahme vorstellig, in der Regel sind das Patienten, die nicht zuhause bleiben können, aber keinen Platz im Altenheim finden.
“Das ist kein Fall für das Universitätskrankenhaus, das ist ein soziales Problem, und die Lösung dafür muss von der Regierung kommen. Es gibt Dutzende hier, die in anderen Häusern liegen sollten, aber sie kommen hierher, weil es woanders keinen Platz gibt. Die Notaufnahme ist auch nicht gerade ideal für ältere Menschen,” sagt Ragna.
Am ersten Juni eröffnet eine neue Abteilung für Diagnostik, die zum Teil für solche Probleme Abhilfe schaffen soll. Ragna hofft, dass diese Abteilung den Druck auf die Notaufnahme mindern kann.