Vor kurzem hat der isländische Multiinstrumentalist Ólafur Arnalds eine Tournee durch Europa beendet, doch seine Fans im Raum Braunschweig dürfen sich freuen: Am 8. Mai gibt er in Wolfsburg ein Konzert im Hallenbad, dem Kulturzentrum am Schachtweg.
Ólafur tritt im Rahmenprogramm der Movimentos Festwochen, des alljährlichen Tanzfestivals der Autostadt, auf.
Der fünfundzwanzigjährige Komponist und Musiker aus Mosfellsbær kommt aus der Punk-Szene und begann als Schlagzeuger in einer Hardcore-Band. 2007 brauchte er sein erstes Soloalbum Eulogy for Evolution heraus. 2008 begleitete er Sigur Rós als Vorgruppe auf ihrer Tournee.
Seine Kompositionen, die sich an der Grenze zwischen Klassik, Indie und elektronischer Musik bewegen, sind von einem melancholischen Optimismus getragen, der als „typisch isländisch“ gilt.
Doch Ólafur will nicht ständig mit Björk und Sigur Rós verglichen werden. Im Interview mit Nordische Musik beklagte er im vergangenen Jahr, die internationale Musikindustrie würde isländische Bands ohne speziellen „isländischen Sound“ nicht beachten:
„Sie wollen in Island nichts finden, was sie genauso gut anderswo haben können, in Großbritannien oder Deutschland oder sonstwo. Und das ist wirklich der Kern des Problems. Es gibt viele sehr, sehr gute Bands in Island. Aber die bekommen von der Musikindustrie nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.“
Dem Movimentos-Publikum ist der „elektronische Kammermusiker“ durch den Soundtrack zur Tanzproduktion Dyad 1929 des britischen Choreographen Wayne McGregor bekannt. In Braunschweig ist er in den vergangenen Jahren schon mehrmals aufgetreten und hat dort auch den zweiten Teil von Gleypa okkur aus dem Album „…and they have escaped the weight of darkness“ fertig gestellt.
In Wolfsburg spielt Ólafur, der wahrscheinlich ein paar Musikerinnen mitbringen wird, nun im großen Schwimmerbecken des ehemaligen Hallenbades – einem Ambiente, in dem sich Isländer sicherlich heimisch fühlen werden.
Das Wolfsburger Hallenbad ist 1963 als eines der modernsten Bäder Niedersachsens eröffnet worden. Nach 39 Betriebsjahren wurde es geschlossen und 2006 in ein Kulturzentrum umgewandelt. Es bietet Raum für Musik, Theater, Kino, Tanz, Ausstellungen und andere kulturelle Angebote.
Der Vorverkauf für das Ólafur-Arnalds-Konzert am 8. Mai läuft gut, doch die Veranstalter denken, dass es sicherlich auch noch die eine oder andere Karte an der Abendkasse zu erhalten gibt.
Bernhild Vögel
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