Seit 2003 wird in Kolkuós im nordisländischen Skagafjördur ein Ausgrabungsprojekt betrieben. Kolkuós war der alte Hafen des Skagafjördur und man glaubt, dass die Region durch diesen Hafen ihre Machtposition am Bischofssitz von Hólar hatte ausbauen können.
Die Austellung „Endurfundir“.
Derzeit läuft im Reykjavíker Nationalmuseum die Ausstellung „Endurfundir“ („Wiedervereinigung“), hier kann man Artefakte aus den Ausgrabungen betrachten. Die Ausgrabungsstätte von Kolkuós ist Teil eines grösseren Projektes rund um Hólar.
Kolkuós war eine systematisch geplante Siedlung mit Höfen entlang einer Strasse, die die gesamte Region durchzog. Das Hafengebiet lag günstig, Ausgrabungsfunde geben deutliche Hinweise auf einen lebendigen inländischen Handel mit Gütern des täglichen Bedarfs wie auch mit Luxusgütern.
Der Hafen wurde seit der Besiedelung im 9. Jahrhundert bis zum 16. Jahrhundert genutzt. Durch Meereserosion ist nur wenig Boden an der Landspitze übrig, trotzdem haben die Archäologen in diesem Wettlauf mit der Natur noch viel Brauchbares gefunden.
Es gibt zu diesem Projekt eine neue Webseite. Sie ist zwar in isländischer Sprache verfasst, enthält jedoch viele Fotos von der Ausgrabung (sehe „Myndir“).
Am Dienstag dem 19. Oktober um 12.05 Uhr wird Ragnheidur Traustadóttir, die wissenschaftliche Leiterin des Kolkuós Projektes, im Nationalmuseum in Reykjavík eine Einführung zu den Arbeiten geben. Der Vortrag ist in isländischer Sprache, der Eintritt ist frei.
Hier finden Sie mehr Informationen zu Kolkuós.
Übersetzung: Dagmar Trodler.