Heute morgen gegen halb sechs hat sich die Erdspalte in der Holuhraun nördlich des Dyngjujökull erneut geöffnet. Auf einer Strecke von fast zwei Kilometern sprudelt Lava 50 bis 60 Meter hoch in die Luft. Das Südende der Eruptionsspalte ist das gleiche wie in der Nacht zum Freitag, der frische Spaltenverlauf erstreckt sich nun 500 bis 600 Meter weiter nach Norden, berichtet ruv.is. Die Lava läuft nach Nordosten und strebt auf den Fluß Jökulsá á Fjöllum zu.
Im Link sehen Sie ein Video des Ausbruchs. Die Mila-Webcam zeigt das Gebiet ebenfalls.
Der Vulkanologe Ármann Höskuldsson, der sich am Morgen in der Holuhraun befand, bezeichnete diesen Ausbruch als 10 bis 20 mal größer als den letzten von Donnerstagnacht. Die Lavafontänen seien indes niedriger als beim Ausbruch des Fimmvörðuháls im Jahr 2010.
Wegen des derzeit andauernden Orkans in Island mit begleitendem Sandsturm in der Region ist die Sicht zu schlecht, um den Ausbruch näher zu untersuchen.
Der isländische Wetterdienst hat die Flugwarnstufe für das Gebiet des Bárðarbunga von orange auf rot gesetzt, Flüge über den Vulkan sind damit untersagt. Die Flughäfen des Landes bleiben geöffnet, die Inlandsflüge waren jedoch wegen des Orkans am Morgen abgesagt worden.
Alle Straßensperrungen behalten weiterhin Gültigkeit.
Dies war der dritte Vulkanausbruch im Gebiet des Bárðarbunga innerhalb weniger Tage. Der erste ereignet sich unter der Eiskappe des Vukans selber, das Schmelzwasser lief vermutlich in den Grímsvötn. Beim zweiten Ausbruch öffnete sich die Spalte in der Holuhraun, welche sich nun beim dritten Ausbruch verlängert hat. Die Bebentätigkeit in der Region hatte zum Morgen hin abgenommen, Messbare Hinweise auf vulkanische Aktivität hatte es keine gegeben.