Die isländische Polizei und die isländische Bergungsvereinigung ICE-SAR sind dabei, eine erneute Suche in die Wege zu leiten, nachdem es neue Erkenntnisse zum Verschwinden von zwei deutschen Touristen im August 2007 gibt.
Wanderer auf dem Weg zu Hvannadalshnjúkur. Themenfoto: Páll Stefánsson.
Mitte letzter Woche wanderten Mitglieder des isländischen Bergwandervereins über eine selten freqentierte Route am westlichen Ende des Hvannadalshnjúkur, einem Berg auf dem Vatnajökull Gletschermassiv, berichtet das Fréttabladid.
Auf ihrem Weg fiel ihnen ein Kletterseil zwischen den Felsen auf. Man glaubt dass dieses Seil von den vermissten Touristen zurückgelassen worden ist. Die Route ist sehr gefährlich und ausser für kurze Zeit im Herbst das ganze Jahr über unpassierbar.
Björgvin Hilmarsson, einer der Wanderer, der das Seil entdeckte, sagte, nur ein einziger Isländer sei bekannt, der eine ähnliche Route genommen hat und dies sei nicht dessen Seil. Das Seil ist nicht sonderlich verwittert, es kann also nicht schon viele Jahre dort hängen.
Hilmarsson erklärt, dass stets genau Buch geführt wird, wer auf neuen Kletterrouten unterwegs ist. „Diese Klettergemeinde ist sehr klein und niemand ist bisher dort gewesen.“
Zusätzlich zu der Gefahr die von der Route ausgeht, ist es auch noch schwierig, den Ausgangspunkt zu erreichen: „Wir sind um sechs Uhr morgens losgewandert und mussten sieben Stunden laufen, bevor wir den Ort erreichten.“
Hilmarsson und sein Partner waren nicht in der Lage das Umfeld abzusuchen, aber benachrichtigten die Polizei.
Einar Sigurjónsson von der Polizei in Höfn bestätigte dass die Angelegenheit zusammen mit ICE-SAR untersucht wird. Bis jetzt könne jedoch nichts weiter dazu gesagt werden, es ist nicht einmal klar ob das Seil den beiden vermissten Deutschen gehört hat.
Sigurjónsson sagte, es habe seit dem vergangenen Wochenende kontinuierlich auf dem Gletscher geschneit und die Wetterverhältnisse seien derzeit für eine Suche nicht geeignet. Es sei durchaus möglich, dass man erst im nächsten Sommer eine Suche anberaumen könne.
„Es hat hier einen harten Winter gegeben und die Verhältnisse auf dem Gletscher sind schwierig. Die Leute hüpfen da nicht aus Spass mal eben hoch.“ Die Sache werde dennoch in aller Ernsthaftigkeit untersucht.
Matthias Hinz und Thomas Grundt werden seit dem 17. August 2007 vermisst. Nach ihren Reiseplänen wollten sie am 29. oder 30 Juli von Reykjavík aus zum Vatnajökull reisen und von dieser Tour am 12. August zurückkehren.
Als sie am 17. August nicht an Bord des Flugzeugs waren, das sie für ihre Rückkehr nach Deutschland gebucht hatten, wurden sie als vermisst erklärt.
Eine ausgedehnte Suche nach den beiden Deutschen war damals gestartet worden, an der ein Flugzeug der Küstenwache und 40 Mitglieder des Bergungsteams samt Spürhunden teilnahmen.
Am 23. August hatte man ihre Zelte am Svínafellsjökull, eines kleineren Gletscher am Vatnajökullmassiv, gefunden. Von den Vermissten fehlte jede Spur.
Übersetzung: Dagmar Trodler.