Das alte Freibad Þjórsárdalslaug in Reykholt in der Gemeinde Skeiða-og Gnúpverjahreppur soll touristisch ausgebaut werden. Der Gemeinderat hat gestern auf seiner Sitzung beschlossen, den Aufbau mit dem Unternehmen Rauðakambur ehf. in Angriff zu nehmen.
An dem Unternehmen sind neben Ragnheiður B. Sigurðardóttir, Ellert K. Schram auch die Íslenskar Heilsulindir beteiligt, ein Tochterunternehmen der Blauen Lagune.
Die Verhandlungen sollen zur nächsten Gemeinderatssitzung Anfang Juli beendet sein. Geplant sind in dem Tal ein öffentliches Schwimmbad, ein Hotel und ein Restaurant. Rauðakambur-Geschäftsführer und Miteigentümer Magnús Orri Schram sagt, das Projekt befinde sich noch in der Anfangsphase, aber man gehe von einem Hotel mit 30 bis 40 Betten aus.
Das alte Schwimmbad war vom Gemeinderat im Jahr 2015 als nicht mehr benutzbar klassifiziert worden. Magnús sagt, das alte Becken werde abgerissen. Es sei noch nicht klar, wie gross das neue Schwimmbecken ausfallen soll, berichtet RÚV.
Die Bauarbeiten zu dem Projekt sollen Ende 2019 beendet sein. In der Ankündigung heisst es, dass man Wert auf Naturschutz lege, und darauf, dass die Belastung durch den Tourismus gesteuert werde. Magnús sagt, man wolle dies unter anderem durch eine beschränkte Zufahrt für grosse Fahrzeuge, Reisebusse und andere grosse Fahrzeuge an der Kreuzung erreichen.
Das Unternehmen plant nach Vertragasabschluss eine Informationssitzung mit den Bewohnern der Gemeinde zu dem Projekt.
Das Tal Reykholt liegt gegenüber vom Wasserfall Hjálpafoss, dem Hof Stöng, welcher bei einem Heklaausbruch im 14. Jh. verschüttet worden und in den vierziger Jahren ausgegraben worden war, sowie dem Museumshof Þjóðveldisbær im Herzen des Þjórsartales, von hier ist es nur noch ein Katzensprung bis ins Hochland. Bizarre Ascheberge aus früheren Heklaausbrüchen haben dem Tal sein typisches Aussehen geschenkt.
Bislang gibt es hier nur einige Sandpisten. Im Herbst werden die Schafe des Bezirkes aus den Bergen in dieses Tal heruntergetrieben, dann geht es die Strasse 32 entlang nach Hause zum Schafspferch.
Das Schwimmbad war seinerzeit vom nationalen Energieversorger Landsvirkjun für die Staudammarbeiter gebaut worden und an die Gemeinde weitergegeben worden. Obwohl es seit vielen Jahren nicht mehr instandgehalten wird, erfreut sich das Bad im stillen Tal grosser Beliebtheit bei Einheimischen und Touristen, die von seiner Lage wissen.