Islands Ministerin für Industrie und Handel, Ragnheiður Elín Árnadóttir, hat dem Parlament einen Gesetzentwurf für den umstrittenen Naturpass vorgelegt. Der Pass würde Touristen zu einer Abgabe zwingen, um die Naturwuder der Insel zu besichtigen.
Mit dem Pass sollen Resourcen erwirtschaftet werden um die touristischen Orte zu pflegen, sicher zu halten und weiter auszubauen, heisst es in einer Erklärung des Ministeriums. Der wachsende Besucherstrom verursacht zunehmend Engpässe an touristischen Brennpunkten, schreibt visir.is.
„Im vergangenen Jahr hatte 870.000 Touristen die Insel besucht, in diesem Jahr könnte die Millionenmarke durchbrochen werden. Umfragen zufolge kommen 80 Prozent der Besucher wegen der Natur,“ heisst es in der Erklärung des Ministeriums. Die Landschaft beginnt unter dem Besucherstrom zu leiden, und die Entwicklung des Fremdenverkehrs konnte mit der steigenden Besucherzahl nicht mithalten. Die Ministerin glaubt, es sei wichtigm schnell zu reagieren und schätzt den Investitionsbedarf auf etwa 1 Mrd. ISK pro Jahr (6,5 Mio EUR).
„Alle touristischen Brennpunkt, die in öffentlichem Besitz stehen, werden automatisch am Naturpass beteiligt. Privatbesitzer können sich dem System anschliessen und würden keine eigenen Eintrittsgelder erheben müssen.“
„Der Naturpass soll 1500 ISK kosten (9,75 EUR) und hat drei Jahre Gültigkeit. Kinder bis 18 Jahren brauchen den Pass nicht. Die Ausstellung der Pässe soll durch die Tourismusbehörde erfolgen, und sie soll auch Strafen erhängen dürfen wenn jemand ohne Pass unterwegs ist.“
„In den ersten drei Jahren werden 4,5 bis 5,2 Mrd ISK (29 bis 34 Mio EUR) an Einnahmen erwartet, dabei stammen vermutlich 85 Prozent der Summe von ausländischen Touristen.“
Der grösste Teil der Summe soll dazu verwendet werden, touristische Orte in öffentlichem Besitz zu unterhalten und auszubauen. Zehn Prozent gehen an Orte in Privatbesitz, wobei hier 50 Prozent der Kosten durch die Besitzer getragen werden müssen. Nur 3,5 Prozent sollen für administrative Zwecke verwendet werden. Der Naturpass soll ab dem 1. September 2015 ausgestellt werden.