„Meine Frau und ich dachten schon, wir müssten uns in die Psychiatrie einweisen lassen“, sagte Jónas Ragnar Halldórsson, ein Antiquitätenhändler, der zusammen mit seiner Frau Sigurlaug Gunnarsdóttir am vergangenen Mittwoch äusserst seltsame Lichter beobachtet hatte, zu Fréttabladid.
Die Nordlichter, von Reykjanes in Südwest-Island aus gesehen in der Nacht zum 25. Oktober. Foto und Copyright: Olgeir Andrésson. Quelle: olgeir.zenfolio.com.
Die beiden waren auf dem Heimweg von Hafnarfjördur, wo sich ihr Laden befindet, als sie am vergangenen Mittwoch gegen 18:40 Uhr einen grossen Feuerball mit einem mehrfarbigen Schweif über dem Nachbarort Gardabaer explodieren sahen.
„Als wir gerade IKEA passiert hatten, sah ich einen grossen grünen Feuerball mit einem silbrigen Kopf und buntem Schweif aus dem Bláfjöll-Gebiet [Ski-Areal der Hauptstadtregion] ankommen. Dann, nach etwa zehn Sekunden, explodierte er mit sprühenden Funken vor unseren Augen“, beschrieb Halldórsson das Phänomen. „Es war das seltsamste Objekt, das ich jemals am Himmel gesehen habe und ich habe eine Menge gesehen.“
Er habe durch die Windschutzscheibe gestarrt und das Licht beobachtet, das etwa fünf Sekunden lang in einer fast horizontalen Linie von Ost nach West über Gardabaer zog, und seine Frau darauf aufmerksam gemacht.
„Es bewegte sich mit unglaublicher Geschwindigkeit und explodierte dann mit weissen Funken. Und dann war es verschwunden“, bestätigte Gunnarsdóttir.
Das Paar war nicht allein mit seinen Beobachtungen. Doch alle mysteriösen Lichterscheinungen, die am vergangenen Mittwochabend am isländischen Nachthimmel zu sehen waren, haben nach Saevar Helgi Bragason, dem Vorsitzenden der Vereinigung der Amateurastronomen von Seltjarnarnes, eine natürliche Erklärung. Er hält sie für Satelliten, Sternschnuppen, Nordlichter und sogar Taschenlampen.
Die Erscheinung über Gardabaer sei vermutlich ein Meteorit gewesen. „Alles kann plötzlich von Flammen erhellt sein, wenn ein Meteorit explodiert und er hinterlässt eine Leuchtspur für mehrere Minuten danach. Es muss einen wunderbare Sternschnuppe gewesen sein. Es ereignet sich in einer Höhe von einhundert Metern über der Erde.“
„Nach den Berichten aus Dalvík zu urteilen, haben die Leute die Reflexion des Sonnenlichtes auf der Antenne eines Satelliten gesehen. Es gleicht einem sehr hellen Punkt, der sich über den Himmel bewegt. In dieser Nacht waren es nämlich zwei solcher Leuchtkugeln, strahlender als der hellste Planet“, erklärte Bragason.
Auch für die drei Lichter die sich nach Angaben einer Frau über den Berg Akrafjall bewegten, hat Bragason zwei mögliche Erklärungen: „Wenn sich die Lichter über dem Akrafjall befanden, kamen drei Satelliten zusammen. Wenn die Lichter auf dem Gipfel des Berges waren, waren sie wahrscheinlich nur Stirnlampen oder Taschenlampen von Wanderern.“
Den hellen grünen Lichtstrahl, den ein Vater und seine Tochter aus Kópavogur im Nordosten beobachtet hatten, hält Bragason für eins der Nordlichter, die manchmal sofort nach dem Erscheinen wieder verschwinden.
Hier finden Sie den ausführlichen Artikel über die Lichterscheinungen und gelangen zu unglaublichen Nordlichtbildern.
bv