Das Musikfestival “Aldrei fór ég súður” (Nie fuhr ich nach Süden) in Ísafjörður in den Westfjorden, welches in diesem Jahr zum zehnten Mal stattfindet, kämpft gegen Schnee und die Elemente, berichtet ruv.is. Nachdem die isländische Inlandsfluggesellschaft am Mittag alle Flüge in den Nordwesten wetterbedingt abgesagt hatte, hatten sich die Bands in einem Bus auf den Weg gemacht, ohne zu wissen, ob der sie auch an ihr Ziel bringen würde.
Der Hochlandpass Steingrímsfjarðarheiði nach Ísafjörður war am Morgen noch gesperrt gewesen, und den ganzen Tag über hatten die Rettungsteams der Region alle Hände voll zu tun gehabt, um Festivalgäste aus dem Schnee zu graben.
Ein wenig habe das letzte Treffen einem Rockerzivilschutztreffen geähnelt, sagt Festivaldirektorin Birna Jónasdóttir. Der Sturm der letzten Nacht habe alles durcheinandergewirbelt und das Zelt sei fast davongeflogen, doch alle seien zur Stelle gewesen, um mit anzupacken.
“Die haben mir gesagt, man müsse gar nicht organisiert sein, und es gehöre dazu, daß in letzter Minute das Chaos ausbreche,” erzählt Birna. “Ich sei viel zu organisiert und es regle sich schon alles von selbst.” Das isländische Motto þetta reddast – das regelt sich schon – passe in der Tat besonders gut in die Westfjorde.
Derweil sitzen die Bands Hjaltalín, Mammút, Retro-Stefson und Maus in ihrem mit Allradantrieb und Schneeketten ausgerüsteten Bus und sind guter Dinge daß der erfahrene Busfahrer sie ans Ziel bringt. “Und wenns nicht klappt,” ließ Maus-Sänger Birgir Örn Steinarsson verlauten, “Dann spielen wir eben woanders.”