Der isländische Pensionsfond hat durch den Bankenkollaps von 2008 etwa 480 Mrd. ISK (3 Mrd. EUR, 3,9 Mrd. USD) verloren. Ein Großteil der Gelder war bei den Investmentfirmen Exista und Baugur Group angelegt gewesen, heißt es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht.
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Etwa 200 Mrd. ISK gingen verloren, nachdem die Anteile des Pensionsfonds an den isländischen Banken wertlos geworden waren. 100 Mrd. ISK verschwanden durch entwertete Wertpapiere der Banken und Sparkassen, weitere 90 Mrd. ISK steckten in Aktien von Unternehmen, die durch den Bankenkollaps in Mitleidenschaft gezogen wurden, berichtet ruv.is.
Von den erwähnten 390 Mrd. ISK gingen 170 Mrd. verloren durch Unternehmen aus dem Imperium der Brüder Ágúst und Lýður Guðmundsson, so etwa Kaupþing, Exista and Bakkavör. 80 Mrd. ISK gehen auf das Konto des Baugur-Imperiums von Jón Ásgeir Jóhannesson: die Bank Glitnir, Stoðir (vorher FL-Group), Mosaic Fashion und andere.
Ruv.is zieht daraus den Schluss, dass der Verlust von mehr als der Hälfte des isländischen Pensionsfonds auf das Konto der oben genannten Tycoons geht.
Weitere Verluste stehen in Zusammenhang mit Investments in ausländische Aktien und Währungen.
Jón Ásgeir veröffentlichte vorgestern eine Erklärung, in welcher er die Verantwortung für die Verluste zurückwies. Gleichwohl bedauere er, dass die Investitionen in Baugur zu solchen Verlusten geführt hätten, liest man bei visir.is.
Eine englische Zusammenfassung ist auf der Seite des isländischen Pensionsfonds zu finden.
DT