Guðmundur Löve, der Chef der isländischen Vereinigung für Tuberkulose- und Lungenpatienten, glaubt, dass die Tatsache, dass es in Island weniger Tageslicht als in anderen europäischen Ländern gibt, mitverantwortlich für die hohe Rate an Depressionserkrankungen im Land ist.
Páll Stefánsson / Iceland Review.
In einem OECD-Bericht, der kürzlich veröffentlicht wurde, heißt es, dass Island die höchste Verschreibungsrate von Antidepressiva hat.
Im Jahr 2011 kamen auf 1000 Einwohner 105,8 Medikamentengaben pro Tag. Im Jahr 2000 waren es noch 70,9 Gaben gewesen, und im Jahr 1989, als zum ersten Mal Zahlen ermittelt wurden, waren es 14,9 gewesen.
„Wir sind die Nation mit dem meisten Übergewicht, wir treiben zu wenig Sport und wir haben ein total unsinniges Zeitsystem, welches uns im Winter festnagelt,“ kommentierte Guðmundur gegenüber visir.is. „Wir könnten die Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung senken.“ Er beziehe sich nicht auf die Form der schweren Depression, für die eine Medikamentengabe weiterhin notwendig sei.
Der OECD-Bericht zeigte auch, dass die Einnahme von Antidepressiva in den reichen Indistrieländern generell auf dem Vormarsch ist.
DT