Ein 12-jähriges Mädchen ist am Sonntagabend mit ihrem Vater zusammen in einem Zodiac-Boot im Borgarfjörður in Westisland unterwegs gewesen. Der Vater ging über Bord und wurde von den Wellen davongetrieben. Das Mädchen sprang kurzentschlossen hinterher, um ihren Vater vor dem Ertrinken zu retten.
Borgarfjörður. Foto: Páll Stefánsson.
„Eine Unterwasserströmung erfasste das Boot, und er fiel über Bord. Das Boot drehte sich nicht auf den Kopf. Sie versuchte, es zu steuern, schaffte es aber nicht, und so sprang sie hinterher, um ihn in das Boot zu ziehen. Die Wellen trieben sie zu den Inseln. Sie ist ein wirklicher Held,“ sagte Anna Dóra Ágústsdóttir dem Morgunblaðið über ihre Tochter.
Das Mädchen trieb etwa vier Kilometer im Meer, bevor sie die kleinen Inseln Borgareyjar erreichte. Es war wohl mehr als reiner Zufall, dass ein Bekannter der Familie in der Gegend segelte und das Mädchen im Wasser entdeckte. Er rief die Rettungswacht um Hilfe.
Ein Hubschrauber der Küstenwache fand den Vater drei Stunden später, er war gute zehn Kilometer in den Fjord hineingetrieben worden. Er wird derzeit in der pulmologischen Abteilung des nationalen Krankenhauses Landspítali in Reykjavík überwacht, ihm gehe es aber gut, sagt Anna Dóra.
„Es ist bemerkenswert, dass sie so weit hinausgetrieben sind und dass das Boot das Mädchen entdeckt hat. Und natürlich war der Hubschrauber bei der Rettungsaktion unglaublich wichtige,“ sagte Helgi Lárus Guðlaugsson, der Divisionschef des Rettungsteams von Akranes.
Vater und Tochter hatten beide Taucheranzüge getragen. Hennig Þór Aðalmundsson von der Isländischen Küstenwache sagte der TV-Anstalt Stöð 2, er sei sicher, diese Anzüge hätten den beiden das Leben gerettet.
DT
