Wie RÚV berichtet, geht die Polizei von Süd-Island derzeit davon aus, dass es sich bei einer Leiche, die gestern gefunden wurde, um die von Nika Begadze handelt, einem georgischen Asylbewerber, der Mitte Juli in den Wasserfall Gullfoss stürzte.
Die Leiche wurde gestern von Hubschraubern der Küstenwache und ehrenamtlichen Such- und Rettungshelfern am östlichen Ufer des Flusses Hvitá unterhalb der Brúarhlöð-Schlucht gefunden.
Die Leiche wurde zur Untersuchung in die Forensische Pathologie der Universität von Island in Reykjavík gebracht, wo eine Autopsie durchgeführt wird. Dabei wird ein Ausschuss des Nationalen Kommissars der isländischen Polizei mit einem Gerichtsmediziner zusammenarbeiten, um die Leiche zu identifizieren.
Die Süd-Isländische Polizei schrieb auf ihrer Facebook-Seite, die Wahrscheinlichkeit sei sehr groß, dass es sich bei der Leiche um die des 22-jährigen Nika Begadze handele. Begadze wohnte in Reykjanesbær in Südwest-Island und war Asylbewerber.
Begadze fiel am Mittwoch, 19. Juli in den Wasserfall Gullfoss. Augenzeugen informierten damals die Polizei, da sie im Fluss Hvítá einen Mann gesehen hätten. An der Suche beteiligte sich eine große Zahl an ehrenmtlichen Such- und Rettungskräften, darunter Hubschrauber der Küstenwache und Krankenwägen. Die Suche dauerte drei Tage an, dann wurde sie zunächst vertagt. Doch immer wieder fanden Suchaktionen statt; so wie die gestrige, bei der die Leiche entdeckt wurde.
Ein von vielen vermuteter Hintergrund eines eventuellen Freitods Begadzes ist der, dass am Tag des Unglücks Georgien von der isländischen Einwanderungsbehörde auf die Liste sogenannter sicherer Drittstaaten gesetzt wurde. Bürger aus solchen Ländern erhalten normalerweise kein Asyl in Island und werden in der Regel in ihre Heimat zurückgebracht.