Der Gemeinde Reykjanesbær in Südwest-Island mangelt es an Lehrern, sie benötigt gerade etwa so viele neue Lehrer, wie dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität von Island abschließen.
Es fiel schwer, für diesen Herbst die offenen Stellen an sechs Grundschulen der Gemeinde zu besetzen. Laut ruv.is glaubt Gylfi Jón Gylfason, Bildungsdirektor für Reykjanesbær, dass die Lage in anderen Landesteilen ähnlich sei.
„Etwa 30 bis 35 Studenten schließen dieses Jahr ihre Lehrerausbildung an der Universität von Island ab und wir brauchen zwischen 20 und 30 Lehrer, um alle Stellen zu besetzen.“ In obigen Zahlen sind die Abgänger der Universität von Akureyri nicht enthalten. „Es gibt nicht genügend Absolventen, um mit der Stellenbesetzung klarzukommen“, sagt Gylfi.
Die aktuelle Situation sei aufgrund der Tatsache entstanden, dass die Lehrerausbildung erweitert wurde, so dass es nun länger bis zum Abschluss dauere, die Gehälter abernicht analog mit der längeren Studiendauer angestiegen seien.
Darüber hinaus, so Gylfi, scheine es, als würde es der Wirtschaft wieder besser gehen. „Wir meinen, dass die Räder sich wieder zu drehen beginnen, und Lehrer suchen nach besseren Jobs. Wir sahen das in den Boomjahren und wir sehen es jetzt.“
Ungefähr 220 Lehrer sind in Reykjanesbær angestellt und 20 weitere Stellen sind noch unbesetzt. Gylfi erklärt, dass Aushilfskräfte diese Lücke zwar zeitweilig ausfüllen könnten, aber richtig ausgebildete Lehrer seien wichtig, „nicht nur für das Bildungssystem, sondern für die Gesellschaft insgesamt“. Darum sei es wichtig, junge Leute dazu zu bringen, den Lehrerberuf zu studieren.