Lammfleisch in englischsprachiger Verpackung Skip to content

Lammfleisch in englischsprachiger Verpackung

Ein Teil des Lammfleischs, welches in isländischen Supermärkten feilgeboten wird, trägt neuerdings englischsprachige Texte auf der Verpackung. Damit sollen vor allem Touristen angesprochen werden, die sich auf ihrer Reise selbst versorgen.

“Wir halten das für einen besonderen Service, von den Geschäften kam die Nachfrage nach Verpackungen mit englischer Bezeichnung”, erklärte Svavar Halldórsson, der Vorsitzende des isländischen Marktrates für Schaffleisch, in einem Interview mit dem Morgenmagazin Rás 2.

“Wir haben alle die Geschichte von den Touristen gehört, die Salzfleisch auf den Grill gelegt haben,” meint Svavar. Die neuen Verpackungen seien Teil einer Aktion, Touristen zum Lammfleischverzehr zu animieren. “Wir sind mit diesem Projekt in den Restaurants auf einem guten Weg, wie wir an den Verkaufszahlen im Sommer sehen, die richtig gut waren. Wir verdanken sie diesem Projekt.”

Die neuen Verpackungen unterscheiden sich deutlich von den herkömmlichen isländischen Verpackungen, und viele finden sie gelungen. Radioredakteurin Hrafnhildur Halldórsdóttir fragte Svavar, warum sowas nicht schon längst in die Läden gekommen sei. “Das ist meine Lieblingsfrage, und ich kann sie nicht beantworten,” sagte Svavar. Seit zwei Jahren arbeite er an einer besseren Vermarktung und daran, das Fleisch den Touristen schmackhaft zu machen. Diese Entwicklung scheine sich auf dem Markt niederzuschlagen, schreibt RÚV.

Als nächstes sollen Verpackungen mit japanischer und deutscher Aufschrift in die Läden kommen.

Zusammen mit einer Internetaktion in den sozialen Medien und einer Kooperation mit 100 Restaurants sind die neuen Verpackungen Teil eines Zehnjahresplans, um Erzeugnisse der isländischen Schafzucht in ein besseres Licht zu setzen.

Derzeit prüft die Veterinäraufsichtsbehörde einen Antrag des Marktrates auf besonderen Schutz des isländischen Lammfleisches, wie das Bændablaðið berichtet. In dem Antrag wird die Besonderheit der Schafrasse, sowie besondere Haltung und Fütterung der Tiere hervorgehoben, die den Sommer frei und ungebunden auf kräuterreichen Hochlandweiden verbringen und im Herbst während einer festgesetzten Periode geschlachtet werden. Wenn es gelingt, die Erzeugnisse der Schafzucht in Island unter besonderen Schutz zu stellen, könnte der nächste Schritt in die EU führen, wo regionale besondere Erzeugnisse den PDO-Schutzstempel für geschützte Ursprungsbezeichnung (protected designation of origin) beantragen können.

Ein weiteres Kapitel dieses Plans ist die Fleischverarbeitung. Wie das Bændablaðið in seiner letzten Ausgabe berichtete, sind etwa Japaner nicht ganz damit einverstanden, wie das Fleisch in den isländischen Schlachthäusern zerteilt wird. Ein japanischer Metzger, der kürzlich auf Einladung von Icelandic Lamb und der Vereinigung der Schlachthäuser zu Besuch gewesen ist, bemängelte, dass bei der herkömmlichen Zerteilmethode etwa 50 Prozent des Fleisches auf dem japanischen Markt im Müllcontainer landen würden.

In Japan würde man das Fleisch sehr viel dünner und in kleinere Stücke schneiden, ausserdem an anderen Stellen des Muskels als in Island.

Yoshinori Ito erklärte bei seinem Besuch, dass die Fleischerzeugnisse mit einer anderen Zerteilmethode besser genutzt würden und höhere Preise auf dem Markt erzielt werden könnten.

Im Februar diesen Jahres hatte das isländische Lammfleisch auf einer Nahrungsmitelmesse in Tokio viele Freunde gefunden, in der Folge waren 150 Tonnen nach Japan exportiert worden, und man hofft nun auf weitere Aufträge.

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