Am heutigen Tag haben sich in allen Polizeistationen, die RÚV kontaktierte, Polizisten krank gemeldet. Nur eine Polizeistation gab keine Krankmeldung an.
Das Finanzministerium hatte gestern eine Erklärung veröffentlicht, in der es hieß, man habe gehört dass sich Mitarbeiter der Polizeit heute und in den kommenden Tagen krank melden wollten. Dies sei als Teil ihres Kampfes für bessere Löhne beabsichtigt. Aus diesem Grund hat das Finanzministerium angedroht, die Polizei zu verklagen.
Snorri Magnússon, der Chef der isländischen Polizistenvereinigung, sagte RÚV gegenüber, er haben von den Krankmeldungen erst gehört, als er den Brief des Ministeriums in Händen hielt, in welchem von den Plänen der Polizei die Rede war.
Er betonte, dass die Polizistenvereinigung diese Aktion nicht organisiert habe. Sie habe in keinster Weise die Möglichkeit, zu kontrollieren, was Polizisten in Polizeistationen, Cafés oder auf Facebook diskutierten.
Er betonte, dass die Polizisten genug hätten von gebrochenen Versprechen aus dem Mund von Politikern die sie im Urlaub lobten, aber ihren Lohn nicht erhöhen wollten. Er beschrieb die Polizeistaffel als unterbemannt, es fehlten 200 bis 300 Mitarbeiter und es gebe eine Menge Druck. Die Leuten hätten die Nase voll.
Brynjar Níelsson, ein Parlamentsmitglied der Unabhängigkeitspartei, sagte RÚV, er verstehe den Kampf der Polizisten, doch hätten sie das Gesetz zu achten wie jeder andere auch.
Die Polizei hatte zuletzt aktiv für ihre Forderungen eingestanden. Am 11. September hatten Polizisten im ganzen Land ihre Solidarität gezeigt, indem sie zwischen 15 Uhr und 15.30 Uhr Verkehrskontrollen durchgeführt hatten.
Am 18. September war die Polizei zwischen 14 und 16 Uhr von den Straßen verschwunden, um Schreibtischarbeit zu leisten. Am 2. Oktober hatten sie sich vor den Regierungsbïuros versammelt, um auf ihre Lohnforderungen aufmerksam zu machen.