Die neue religiöse Organisation des Zuismus sorgt derzeit in Island für Aufsehen. Nach Aussage der Organisation handelt es sich dabei um eine gesellschaftliche Plattform, welche die Religion der Sumerer ausüben möchte.
In nur zwei Wochen ist die Zahl der Mitglieder auf über 1000 gestiegen, sie beträgt derzeit 1124, damit ist Vísir zufolge der Zuismus die achtgrösste Religionsgemeinschaft in Island.
Insgesamt gibt es 45 registrierte Religionsgemeinschaften im Land, und jede einzelne erhält finanzielle Unterstützung durch die Regierung. Der Haushaltsentwurf für das kommende Jahr sieht jährlich 11.000 ISK (78 EUR) pro Mitglied vor. Die Gemeinschaft der Zuisten hat sich verpflichtet, die jährliche finanzielle Unterstützung an ihre Miglieder auszuzahlen. Kritiker werfen den Anhängern vor, sich in der Gemeinschaft nur zu registrieren, um die 11.000 ISK einstreichen zu können.
Arnór Bjarki Svarfdal Arnarson, einer der Gründer der Organisation, bezeichnet es jedoch als Ziel der Zuisten, auf das veraltete und ungerechte sogenannte Kongregationssystem aufmerkam zu machen. “Wir unterstützen von ganzem Herzen das Recht der Leute, ihre Religion auszuüuben, aber wir möchten nicht, dass sie das durch den Staat praktizieren, oder dass der Staat religiöse Organisationen finanziell unterstützt.”
“Die Gemeinschaft der Zuisten möchte, dass religiöse Gemeinschaften rechtlich in die gleiche Kategorie fallen wie andere Organisationen. Wenn das Gesetz entsprechend geändert werden kann und die Regierungsunterstützung oder die Privilegien für religiöse Gemeinschaften wegfallen, dann ist unser Ziel erreicht,” sagt Arnór Bjarki. “Dann werden wir uns auflösen.”
Stefán Bogi Sveinsson, Stadtratsmitglied der Progressiven Partei im ostisländischen Bezirk Fjlótsdalshérað, ist der Ansicht, dass die Leute die sich als Zuisten registriert hätten, überhaupt keine Idee davon hätten, was ihre religiöse Überzeugung oder Weltanschauung eigentlich sei. Er unterstellt, “ihr Ziel ist zweierlei: entweder das Geld einstecken oder gegen die derzeitige Gesetzgebung für religiöse Organisationen und Weltanschauungsgemeinschaften zu protestieren.”
Stefán betont, dass er den Wunsch, gegen das Gesetz zu protestieren, durchaus verstehe und “als solches betrachtet, gehört das Auftreten der Sprecher der Zuisten zum erfolgreichsten, was ich je gesehen habe.”
Seiner Ansicht nach ist die Organisation jedoch nicht religiöser Natur, sondern eine, die eine bestimmte Art von Gesetzgebung ändern möchte. Sie könnten doch nicht erwarten, dass ihre Organisation als religiös eingetragen wird, findet er.