Die Schwedische Akademie vergibt nicht nur den Nobelpreis für Literatur, den der isländische Schriftsteller Halldór Laxness im Jahre 1955 erhalten hat, sondern seit 1986 auch den nordiska pris (Nordischen Preis, auch „Kleiner Nobelpreis“ genannt), der für herausragende Literaten aus den nordischen Ländern reserviert ist.
Einar Már Guðmundsson. Foto: Kristinn Ingvarsson.
Am 11. April wird Einar Már Guðmundsson den Nordischen Preis 2012 in Stockholm entgegennehmen. Einar Már ist der dritte Isländer, der diese Auszeichnung erhält. Thor Vilhjálmsson erhielt den Preis 1992 und Guðbergur Bergsson im Jahre 2004.
International bekannt wurde Einar Már durch seinen Roman „Engel des Universums“ und dessen Verfilmung.
Einar Már gilt in Island als „Autor der Revolution”. Auf Protestversammlungen Ende 2008 hatte er dem Zorn des Volkes Ausdruck verliehen und den Rücktritt der Regierung gefordert. Sein Hvíta bókin (Das weiße Buch) erschien 2010 unter dem Titel “Wie man ein Land in den Abgrund führt. Die Geschichte von Islands Ruin” im Hanser Verlag.
Seine Liebesgeschichte „Vorübergehend nicht erreichbar“, die letztes Jahr in deutscher Übersetzung erschienen ist, setzt sich mit der Alkoholkrankheit auseinander – ein Thema, das auch den autobiographischen Roman „Ein anderes Leben“ des Schweden Per Olov Enquist durchzieht, der 2010 mit dem Nordischen Preis ausgezeichnet wurde.
Hier finden Sie unsere Besprechung von Einar Márs „Vorübergehend nicht erreichbar“.
In der isländischen Online-Videothek Icelandic Cinema Online können Sie sich den Film „Angel of the Universe“ (mit deutschen Untertiteln) für 3 € „ausleihen“.
bv