Der Grasaufwuchs auf isländischen Weiden liegt durch den kalten Maimonat weit hinter dem normalen Durchschnitt zurück, ein zu früher Viehauftrieb könnte das Land nachhaltig schädigen, äußerte der Leiter des isländischen Amtes für Bodenschutz, Sveinn Runólfsson, gegenüber ruv.is.
„Der Zustand ist sehr ernst, und das Wachstum ist weit von dem entfernt, was wir vom letzten Jahr gewöhnt sind,“ sagte Sveinn. „Der Aufwuchs muss Halme entwickelt haben, bevor das Weiden beginnen kann. Sonst besteht die Gefahr, dass das Wurzelsystem geschädigt wird.“
Sveinn mahnt alle Beteiligten zu Vernunft. „Es gibt kein Gesetz oder Regel dafür. Man kann hier nur Vernunft walten lassen und die Tiere solange im Stall halten wie es irgend möglich ist.“
Die Bedingungen ähnelten dem Sommer 1979. „ Das war ein besonders kalter Frühling und ein kalter Sommer. Aber damals gab es mehr Vieh, während die Zustände auf den Weiden ähnlich waren. In den vergangenen Jahren sind Höfe mit sehr großem Viehbestand entstanden, die nur über beschränktes Weideland verfügen. Da wird es schwierig, die Tiere länger drinnen zu behalten.“
Auch die Pferdebesitzer müssten das im Hinterkopf behalten. „Die Leute lassen ihre Pferde gerne um die gleiche Zeit wie das Vieh auf die Weide. Aber das Weideland ist noch nicht bereit für eine Beweidung durch Pferde.“