Die Untersuchung von alten Kabeljauknochen hat Licht auf die Entwicklung der Meerestemperatur und die Auswirkungen von jahrhundertelangem Fischfang für den Kabeljaubestand geworfen, berichtet RÚV.
Die Biologin Guðbjörg Ásta Ólafsdóttir hat die Fischknochen untersucht und klare Anzeichen für eine Veränderung im Bestand gefunden, nachdem die Fischerei im späten 19. Jahrhundert einen Aufschwung erlebt hatte.
Untersucht wurde die Zusammensetzung von Kohlenstoff und Stickstoff in den Knochen. Die beiden Stoffe geben Auskunft über die Stellung des Kabeljaus in der Nahrungskette und über das zur Verfügung stehende Futterangebot. Ein hoher Stickstoffanteil etwa weist darauf hin, dass der Fisch in der Nahrungskette weiter oben angesiedelt ist.
“Das ist für Jahrhunderte stabil gewesen, aber im späten 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhunderts sehen wir einen klaren Rückgang der Zahlen,” erklärt Guðbjörg.
Am ehesten sei dies durch die Fischereipraktiken zu erklären. “Die Industrie entfernt die grössten Fische aus dem Meer, und in dieser Zeit sind auch die Trawler aufgekommen, welches Auswirkungen auf die Biosphere des Meeresbodens und das Nahrungsangebot für den Fisch haben kann.”
Auch wenn Fischereimethoden unterschiedlich gewesen sind, waren sie doch nie so kontrolliert wie heute. Fisch wurde regelmässig in Laichgebieten gefangen, und es gab keine Regeln dafür, was über Bord geworfen wurde.