Die Nordischen Botschaften auf dem so genannten Klingelhöfer-Dreieck in Berlin-Tiergarten feiern ihr zehnjähriges Jubiläum.
Felleshus der Nordischen Botschaften.
Im Herbst 1999 war der Komplex mit den Botschaftsgebäuden von Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden unter dem Motto „Jeder für sich und doch gemeinsam“ eingeweiht worden.
Ein türkisfarbenes, 15 Meter hohes Kupferband verbindet und umschliesst die aus unterschiedlichen, landestypischen Materialien errichteten Botschaftsgebäude. Die Fassade der isländischen Botschaft besteht aus dem rötlichem Vulkangestein Rhyolit.
Das sechste Gebäude auf dem Gelände ist das Felleshus, das „Haus für alle“. Es ist eine öffentlich zugängliche Begegnungsstätte und hat sich in den letzten zehn Jahren zu einem bedeutsamen Zentrum nordischer Kunst und Kultur entwickelt.
Am Mittwoch ist dort die Jubiläumsausstellung „Jahaa! Autorencomics aus den Nordischen Ländern“ eröffnet worden. Sie zeigt bis zum 29. November Arbeiten von 17 Künstlern aus den nordischen Ländern.
„Weniger traditionelle Comics als vielmehr Comic-Kunst wird hier gezeigt, die mal heiter, mal melancholisch, oder auch mal wild und bunt, jedenfalls niemals langweilig daherkommt“, heisst es in der Ankündigung.
In den Arbeiten von Bjarni Hinriksson gibt es geheimnisvolle Männer mit Gesichtshauben. Der Grafikdesigner, der 2003 seinen ersten Comicband veröffentlichte, thematisiert in seinen Bildgeschichten auch die isländische Krise.
Heute wird die Ausstellung „Kreative Energie. Nordische Ideen für den Klimaschutz“ im Felleshus eröffnet. Anlässlich des im Dezember in Kopenhagen stattfindenden UN-Klimagipfels präsentieren die nordischen Staaten Projekte und Zukunftsvisionen, so die erneuerbaren Energien Geothermie und Wasserkraft aus Island, Solarsysteme aus Schweden, ein finnisches Wohngebiet, das CO2-neutral werden will, schwimmende Windräder aus Norwegen und die energieautarke dänische Insel Samso.
Am 12. November findet im Felleshus eine Autorenlesung mit den isländischen Schriftstellerinnen Steinunn Sigurdardóttir und Hlín Agnarsdóttir statt.
Die 1950 in Reykjavík geborene und heute in Berlin lebende Steinunn Sigurdardóttir gehört zu den bedeutendsten isländischen Autorinnen. Ihr Roman Hjartastadur, für den sie 1995 den Isländischen Literaturpreis erhielt, erschien in der deutschen Übersetzung von Coletta Bürling unter dem Titel Herzort im Rowohlt Verlag, ebenso wie die Romane Der Zeitdieb, Gletschertheater, Die Liebe der Fische und Sonnenscheinpferd.
Die in Deutschland noch unbekannte Hlín Agnarsdóttir machte sich in Island als Dramatikerin einen Namen. Sie wird – auf isländisch und deutsch – aus einem noch nicht abgeschlossenen Roman lesen.
Nähere Angaben zu den Veranstaltungen finden Sie auf der Internetseite der Nordischen Botschaften.
Zusammenstellung: Bernhild Vögel.