Der isländische Minister für Industrie und Innovation, Steingrímur J. Sigfússon, sagte dem deutschen Nachrichtenmagazin SPIEGEL Online, dass es für Island wichtig gewesen sei, möglichst rasch auf die Wirtschaftskrise im Jahr 2008 zu reagieren.
Steingrímur J. Sigfússon. Foto: Páll Stefánsson.
„Wir werden Europa nicht predigen, dass wir das Allerheilmittel gefunden haben. Aber es war wichtig, dass wir nicht gewartet haben, dass wir sofort auf die Symptome der Krise reagiert haben,“ sagte er.
Island sei auf dem richtigen Weg mit einem Wirtschaftswachstum von etwa 2,7 Prozent in diesem Jahr und einer Prognose von drei Prozent im nächsten Jahr.
Es sei jedoch noch viel zu tun. Eine Steuererhöhung, um die Staatseinnahmen zu erhöhen, seien ebenso unumgänglich wie Sparmaßnahmen, sagte der Minister.
Auf die Frage, welchen Rat er Griechenland geben würde, antwortete er mit einer Warnung vor den negativen Auswirkungen von zu strengen Sparmaßnahmen.
„Erstes Gebot ist Sicherheit für die Gesellschaft. Dann müssen die untere und die Mittelklasse von den Sparmaßnahmen geschützt werden. Ihre Kaufkraft muss erhalten bleiben, so dass ihr Konsumverhalten dazu beiträgt, die Wirtschaft wiederzubeleben. Das wird international oft übersehen.“
Zum Thema EU befragt, drückte Steingrímur seine Enttäuschung darüber aus, dass Island die Beitrittsgespräche zu den wichtigen Themen Fischerei und Nahrungsmittelsicherheit mit Brüssel habe aussetzen müssen.
Hier lesen Sie das ganze Interview auf SPIEGEL Online (auf Englisch).
DT