Das isländische Frachtunternehmen Samskip wird keine Walprodukte mehr exportieren. Die Entscheidung wurde getroffen, nachdem Anfang Juli sechs Container mit Finnwalfleisch im Hamburger Hafen festsaßen und schließlich nach Island zurückgebracht werden mussten.
Foto: Páll Stefánsson/Iceland Review.
In der vergangenen Woche hatte das Transportunternehmen Evergreen Line entschieden, das Walfleisch nicht weiter an seinen Bestimmungsort Japan zu verschiffen. Laut der ursprünglichen Frachtbuchungsinformation habe es sich in den Containern um gefrorenen Fisch gehandelt. Daß sich auch Walfleisch in den Container befand, sei erst klargewesen, nachdem das Schiff Rotterdam verlassen habe.
Die Hamburger Zollbehörden hatten verlangt, daß die sechs Container während der Prüfung der Frachtpapiere von Bord der Cosco Pride gebracht werden. Die Container bekamen grünes Licht zur Weiterfahrt, doch die Reederei Evergreen Line entschied, die Container in Deutschland zurückzulassen. Daraufhin war die isländische Frachtreederei Samskip aufgefordert worden, die Waren nach Island zurückzubringen.
Samskip bestreitet, daß die Fracht falsch deklariert worden war. Dennoch hat sich das Unternehmen nun entschieden, die Verschiffung von Walfleisch zu stoppen. Erst kürzlich hatten die Niederlande ein Embargo für den Umschlag von Walfleisch in niederländischen Häfen durchgesetzt. Damit ist ein Weitertransport der Produkte nach Asien schwierig geworden. In Hamburg hatten Aktivisten der Umweltorganisation Greenpeace eine Protestaktion gestartet.
Trotz der ungeklärten Transportsituation geht der Walfang in Island weiter. Seit Beginn der Fangsaison sind 50 Finnwale gefangen und getötet worden, alleine vier davon vorgestern, berichtet visir.is. Das Walfleisch wird in Gefrierhäusern in Hafnarfjörður eingelagert.
DT