Seit vergangener Nacht scheint am Vulkan des Eyjafjallajökull in Südisland Ruhe eingekehrt zu sein. Es gibt keine Nachrichten über weitere vulkanische Aktivität, obwohl das Isländische Wetteramt gestern abend geringfügige seismische Unruhe in Básar in Thórsmörk aufgezeichnet hat.
Der Vulkanausbruch in Eyjafjallajökull. Foto: Páll Stefánsson.
Dennoch ist der Vulkanausbruch formal nicht für beendet erklärt worden und es besteht weiterhin das Risiko einer Schlammflut an den Gletscherhängen, berichtete visir.is.
Schlammfluten entstehen wenn Schmelzwasser und Regenwasser sich auf dem Eis mit vulkanischer Asche mischen und in Bewegung geraten, wie bei zwei Gelegenheiten geschehen.
Der Geophysiker Páll Einarsson sagte dem Fréttabladid, dass sieben bis zehn aufeinanderfolgende Tage vergehen müssen, bevor ein Vulkanausbruch für beendet erklärt werden kann.
„Es ist nicht ganz klar, ob sich der Magmafluss unter der Oberfläche fortsetzt und ob sich der Vulkan ausdehnt. Davon würde abhängen, ob die Geschichte hier weitergeht oder nicht. Das werden wir erst mal nicht herausfinden,“ erklärte Einarsson.
Er beschrieb die Eruption als Geschichte mit vielen Kapiteln. Auch wenn ein Kapitel beendet sei, wisse man nicht, ob man sich in der Mitte der Geschichte befindet, oder an ihrem Ende.
„Das erste Kapitel wurden 1944 geschrieben, als das erste Ereignis dieser Geschichte stattfand: ein Magmaeinbruch am Fuss des Vulkans. Als die Eruption am Fimmvörduháls zuende ging, gab es einen ähnlichen Wendepunkt und Geologen warteten darauf, dass der Magmafluss versiegte und sie den Ausbruch für beendet erklären konnten,“ sagte Einarsson. „Es ist zu früh, um die letzte Seite der Geschichte zu schreiben – sie könnte immer noch in vollem Gange sein.“
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Übersetzung: Dagmar Trodler.