Der Kardiologe und Pulmologe Dr. Tómas Guðbjartsson vom Universitätskrankenhaus Landspítali ist zum Präsidenten des Verbandes der skandinavischen Thoraxchirurgie gewählt worden, berichtet Vísir.
In einer Pressemeldung des Krankenhauses heißt es, dass sämtliche Kardiologen und Pulmologen der nordischen Länder Mitglied in diesem Verband sein, dessen Aufgabe es sei, Weiterbildung und wissenschaftliche Arbeit der Disziplin zu fördern. In der 66-jährigen Geschichte des Verbandes wurde nun zum ersten Mal ein Isländer in die Position gewählt.
Tómas schloss die Universität von Island im Jahr 1991 ab und machte dann seinen Facharzt in Allgemeinchirurgie sowie Herz- und Thoraxchirurgie in Schweden. Auch in Harvard studierte er Herzchirurgie. Er war in Forschung und Lehre tätig und hat mehr als 200 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht, die meisten im Fachbereich der Herz-Thoraxchirurgie. Überdies sitzt Tómas dem Professorenverband des Landspítali vor und ist im Redaktionsteam der Fachzeitschriften Interactive Cardiovascular and Thoracic Surgery und Læknablaðið.
Im Juni 2011 machte Tómas Geschichte, als er die erste synthetische Luftröhretransplantation der Welt vornahm, indem er einem 36-jährigen Krebspatienten eine künstliche Luftröhre implanierte.
Die Operation fand im Karolinska Krankenhaus in Stockholm statt und war eine Gemeinschaftsarbeit eines Chirurgenteams unter Vorsitz von Professor Paolo Macchiarini aus Italien. Der Patient starb im Januar 2014. Der schwedischen Staatsanwalt ermittelte gegen Dr. Macchiarini, im August diesen Jahres wurde der Arzt vom Verdacht freigesprochen, einen Kunstfehler begangen zu haben, ist in einem Artikel der The New York Times zu lesen.
Im Jahr 2014 war Tómas von Hörern des Radiosenders Rás 2 zur Person des Jahres gewählt worden, nachdem er mit seinem OP-Team das Leben eines Mannes gerettet hatte, der einen Messerstich ins Herz erlitten hatte.