Das isländische Bergungsteam sucht gegenwärtig in dem eingestürzten Hotel Montana in in Port-au-Prince nach Überlebenden.
Das isländische Team. Mit freundlicher Genehmigung von ICE-SAR.
Am Wochenende hatte das Team in Léogane gearbeitet, einer Stadt, die näher am Epizentrum des Bebens gelegen ist.
Gísli Rafn Ólafsson, einer der Teamleiter, berichtete nach einem Helikopterflug über das Gebiet, es gleiche nahezu ganz einem Trümmerhaufen.
„Da waren viele Leute, die offensichtlich nur im Freien leben und gerade mal ein Zelt oder ein Kleidungstück besitzen, um sich vor der Sonne zu schützen“, berichtete Ólafsson.
Die Situation auf Haiti habe sich leicht verbessert: „Hilfslieferungen kommen an und die Koordinierung der Arbeit der Such- und Rettungsteams ist sehr gut.“
Das grösste Probleme, das die Bergung erschwere, sei das Fehlen von Transportmitteln und eingeschränkte Kommunikationsmöglichkeiten, sagte Ólafsson.
Seit ihrem ersten Tag auf Haiti, an dem sie drei Menschen aus den Trümmern des Marktes von Port-au-Prince retten konnten, haben die isländischen Bergungsspezialisten keine Überlebenden mehr gefunden.
Gestern sind sie nach Port-au-Prince zurückgekehrt. Solange noch Hoffnung besteht, wird die Suche nach Überlebenden fortgesetzt.
Dennoch laufen die Vorbereitungen für die Rückkehr des Teams am Donnerstag. Die Suche nach Überlebenden wird in der Regel eingestellt, wenn innerhalb der letzten 48 Stunden kein Mensch mehr lebend geborgen werden konnte.
Die Teammitglieder sind in guter Verfassung, wenn auch müde, denn sie haben jeden Tag von Tagesanbruch bis zum Einbruch der Dunkelheit gearbeitet.
Auch auf Island herrscht grosse Hilfsbereitschaft für die Opfer der Erdbebenkatastrophe.
Bis jetzt sind fast 30 Millionen ISK (167.000 Euro) an Spenden bei drei Wohlfahrtsorganisationen eingegangen.
Aussenminister Össur Skarphédinsson hat 7 Millionen ISK (39.000 Euro) an Notfallhilfe für das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen in Haiti zur Verfügung gestellt, heisst es in einer Pressererklärung seines Ministeriums.
Die Gesellschaft Icelandic Water Holding, die eine Abfüllanlage in Ölfus, Südisland, betreibt, schickte drei Tonnen Wasserflaschen in das Katastrophengebiet und bereitet weitere Sendungen vor.
Freiwillige des Isländischen Roten Kreuzes packten gestern etwa eintausend Erste-Hilfe-Pakete für ein Ärzteteam, das nach Haiti bald abfliegen soll.
Die Pakete sollen mit dem Flugzeug, das das Rettungsteam abholt, nach Haiti gebracht werden. Auch Ausrüstungen für die Klimatisierung von Operationsräumen und anderes Krankenhausgerät werden an Bord des Flugzeuges sein.
Elda Thórisson Faurelien, eine in Island lebende Haitianerin, die mit ihrem Mann zusammen das Café d’Haiti in der Tryggvagata in Reykjavík betreibt, hat endlich Nachrichten von ihrer Familie, berichtete visir.is.
„Arnold, Eldas Bruder, sein Sohn und ihre zwei Cousinen leben. Eine ihrer Cousinen ist verletzt, aber alle anderen sind unverletzt“, sagte Eldas Ehemann, Methúsalem Thórisson.
„Elda und ich senden allen, die uns ihr Mitgefühl gezeigt haben, herzliche Grüsse und unseren aufrichtigen Dank. Nun hoffen wir auf weitere gute Nachrichten.“
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Übersetzt und zusammengefasst aus Berichten von Morgunbladid, Fréttabladid und Pressemittleilungen von Bernhild Vögel.