Der Polizeisuperintendent Jónas F. Bjartmarz sagte in einem Interview mit dem RÚV-Nachrichtenmagazin Kastljós vorgestern, er sei verantwortlich für die Bestellung von 210 Heckler & Koch MP5 Maschinenpistolen von der norwegischen Armee.
Jónas zufolge wurden 60 der Waffen im Sommer 2013 nach Island geliefert. Sie waren zum Marktpreis erworben worden. 150 Waffen, die sich derzeit auf dem Weg nach Island befinden, sind ein Geschenk der norwegischen Polizei. Island wird jedoch die Transportkosten tragen.
Geplant ist, jedes Polizeifahrzeug in Island mit einer Maschinenpistole auszustatten. Bislang waren normale Polizisten auf der Insel unbewaffnet gewesen.
Der Sprecher des Premierministers Sigmundur Davíð Gunnlaugsson, Jóhannes Þór Skúlason, hatte vorgestern auf seiner Facebook-Seite geschrieben, die Waffen seien ein Geschenk Norwegens.
Kurz darauf erlaubte Sigmundur Davíð sich auf seiner Facebook-Seite einen Spass: „Manche sollten sich daran gewöhnen, zuerst zu schiessen und dann zu fragen … vor allem wenn es sich um Maschinenpistole handelt.“
Im isländischen Parlament Alþingi zeigten sich die Parlamentarier schockiert über den Vorfall. Sie waren nicht darauf aufmerksam gemacht worden, dass es Pläne gab, die isländische Polizei mit solchen Waffen auszustatten und hatten keine Gelegenheit bekommen, über die Angelegenheit zu debattieren.
Mehr als 7500 Menschen haben bislang die Protest-Facebook-Seite „Skilum byssunum“ („lasst uns die Waffen zurückgeben“) unterstützt.