Das Frauenhaus Konukot meldet dieses Jahr eine Rekordzahl an Frauen, die Schutz suchen. Immer mehr jüngere Frauen und immer mehr Drogensüchtige kommen ins Konukot.
Reykjavík. Photo by Páll Stefánsson
Das 2004 eröffnete Frauenhaus wird von der Reykjavíker Abteilung des Isländischen Roten Kreuzes betrieben. 66 Frauen im Alter zwischen 19 und 64 Jahren haben in diesem Jahr bereits im Konukot Zuflucht gefunden. Das sind bereits mehr als im vergangenen Jahr, das die bisher höchste Anzahl aufwies.
Krístin Helga Halldórsdóttir, die Leiterin des Frauenhauses, sagte gegenüber dem Morgunbladid, die Gruppe verändere sich: „Wir beobachten, dass es unter den Besucherinnen des Konukot mehr Spritzenbenutzerinnen gibt und glauben, der Grund dafür ist entweder, dass die Frauen nun von der Existenz des Zufluchtsortes wissen, oder, dass der Missbrauch von Narkotika, die gespritzt werden, generell gestiegen ist.“
23 Frauen, die dieses Jahr ins Konukot kamen, sind zum ersten Mal dort. Allein im Juli suchten 25 Frauen Schutz und in einer Nacht übernachteten zwölf Frauen im Frauenhaus.
Das Reykjavíker Rote Kreuz betreibt auch ein Gesundheitszentrum auf Rädern, das sich um Personen kümmert, die einen gefährlichen oder illegalen Lebensstil wie Drogenmissbrauch aufweisen. Die mobile Einheit verteilt saubere Spritzen und Nadeln an Süchtige und bietet denjenigen, die nicht das normale Gesundheitswesen in Anspruch nehmen, Gesundheitspflege an. Die mobile Einheit kommt auch einmal in der Woche vor das Frauenhaus. Seit es vor elf Monaten seine Tätigkeit aufnahm, haben mehr Männer als Frauen seine Dienste in Anspruch genommen. 58 Prozent der Besucher sind Drogenabhängige.
Übersetzung: Bernhild Vögel