Vertreter des Internationalen Weltwährungsfonds (IMF) hatten während der Haushaltssitzung von 2009 vorgeschlagen, dass vom Staat betriebene kulturelle Einrichtungen temporär geschlossen werden, um Geld zu sparen.
Das isländische Nationaltheater. Foto: Eddi Jónsson
Auch das Nationaltheater sollte für drei Jahre seine Tore schließen. Der Vorschlag wurde auf ganzer Linie abgelehnt, berichtet das Fréttablaðið.
„Das ist in vollem Ernst vorgeschlagen worden,” sagte Kultusministerin Katrín Jakobsdóttir am Freitag in ihrer Rede vor dem isländischen Parlament Alþingi, als sie einen Vortrag über Museumsangelegenheiten hielt.
In einem Interview mit Fréttablaðið sagte die Ministerin, dass unter anderem auch die zeitweise Schließung der Nationalgalerie und des isländischen Nationalmuseums genannt worden waren.
Diese Ideen zeigten, mit welchen Herausforderungen man sich habe befassen müssen, als es um Einsparungen nach dem Bankenkollaps ging.
Die Vorschläge seien jedoch nie eine Option gewesen, weil sie eine immense Auswirkung auf die Gesellschaft gehabt hätten.
Das Nationaltheater beschäftigt pro Saison 400 bis 500 Mitarbeiter. Der Jahresbericht für 2010 zeigt, dass im fünften Jahr in Folge der Ticketverkauf zugenommen hatte, beinahe 100.000 Besucher hatten sich 24 Theaterstücke angesehen.
Im Staatshaushalt für 2010 waren 700 Mio ISK (4,3 Mio EUR, 5,6 Mio USD) für das Nationaltheater vorgesehen gewesen. Im Jahr 2011 ging das Budget auf 647 Mio ISK zurück, in diesem Jahr kann das Theater über 679 Mio ISK verfügen.
DT