Frankreich hat in diesem Jahr so viele Reiter wie noch niemals zuvor zu einer Weltmeisterschaft schicken können. Wo in vergangenen WM-Jahren eher Einzelkämpfer unterwegs gewesen waren, hat sich nun unter der Leitung von Jean-Paul Balz ein echtes Team formiert. Nicht um anzugreifen und um den Sieg zu reiten – das sagen auch die Teammitglieder sofort.
„Wir wollen nur spielen,“ lächelt Xavier Gabrion, der Besitzer der sympathischen Stute Tillit du Langeren, die in der Zucht bei den 5-jährigen Stuten von Erlingur Erlingsson altersentsprechend rücksichtsvoll vorgestellt worden war.
Tillit du Langeren. Reiter ist Erlingur Erlingsson. Foto: Marius Mackenzie
Spielen und wachsen. So formuliert Jean-Paul Balz es. Der internationale FEIF-Richter und Trainer hat sich in der Vorbereitungsphase nur um Basisfragen gekümmert. Er kreierte einen Teamgeist, formte aus den sieben Reitern aus dem Dreiländereck von Frankreich, Deutschland und der Schweiz eine Familie, die fest zusammenhielt und im WM-Camp alles miteinander teilte. Basis bedeutet auch, die zu reitenden Prüfungen gut vorzubereiten – und sich dann auf die kommenden Weltmeisterschaften zu konzentrieren.
Die französischen Reiterinnen fielen unter den WM-Teilnehmern in zweifacher Hinsicht auf: sie verfügten über nur wenig Erfahrung, und sie saßen ungewöhnlich geschmeidig im Sattel. Wo es etwa der jungen Alice Schofeld an Nerven gefehlt hat, brachte Nadia des Courtis mit ihrer freundlichen, positiven Art stilles Licht auf die Ovalbahn. Ós von Árnaholt, den die praktizierende Psychiaterin selbst gezogen hat, ist sicher kein Weltspitzenpferd, was das Bewegungspotential angeht. Aber das, was die beiden auf der Ovalbahn in der Vorentscheidung des Fünfgang gezeigt haben, war ein WM-Ausnahmebild: harmonisches Miteinander ohne Druck.
“Reiterlich kann ich da nicht mehr viel verbessern,” kommentiert Jean-Paul die Vorstellung.
Nadia des Courtis auf Ós frá Árnaholt. Foto: Henk Peterse
Obwohl sie wirkt, als habe sie bei den Großpferden reiten gelernt, kommt der Erfahrungsschatz der IPZV-Trainerin B ganz aus der Islandpferdewelt. Die WM-erfahrene Sylvia Ochsenreiter, die mit Blivar vom Birkenlund international erfolgreich gewesen ist, hat sowohl sie als auch Ós jahrelang unterrichtet und begleitet. „Jetzt hab ich keine Zeit mehr, mit drei Kindern, meiner Suchtstation und so weit ab vom Schuß,“ bedauert Nadia. Wo es an Coolness und Erfahrung mangelt, steht das Pferd im Vordergrund: „Ich will daß es dem Ós gut geht, was auch immer wir zusammen machen.“
Nadia hat sich für die WM von dem Schweizer Psychologen Lucio Bizzini coachen lassen. Der ehemalige Kapitän der Schweizer Fußballnationalmannschaft hat über das Thema ‘Achtsamkeit’ geforscht. “Er verkörpert für mich alles, was wir auf dem Pferd tun,” sagt sie. Er habe sie auch gelehrt, auf der Welle der Aufregung zu reiten und sie in der Prüfung positiv zu nutzen.
„Ich will schönes Reiten sehen,“ sagt denn auch Teamchef Balz. „Resultate sind sekundär.“
Zur andauernden Diskussion um eine Änderung der FEIF-Richtlinien (welche in Arbeit ist) hat der FEIF-Richter ebenfalls seine Meinung: „Man kann auf Turnieren gutes Reiten finden und bewerten. Aber manche wollen lieber die Show sehen.“
Think pink – Frankreich verkörpert halt ‘la vie en rose’.
DT
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