Faschingskrapfen, Fastnachtskreppel oder Berliner Pfannkuchen sind in Deutschland ein beliebtes Karnevalsgebäck. In Dänemark und Norwegen sind die entsprechenden (allerdings sahnegefüllten) Fastelavnsboller eng mit dem Faschingssonntag bzw. Rosenmontag verbunden.
Und von Dänemark sind sie im 19. Jahrhundert nach Island gewandert und werden dort sieben Wochen vor Ostern am heutigen bolludagur („Krapfentag”) ausgiebig gefeiert.
Heute morgen haben die isländischen Kinder ihre Eltern mit „Bolla, bolla, bolla“-Rufen geweckt und ihnen aufmunternde Schläge mit selbstgemachten Klatschen verabreicht, um sich eine ausreichende Menge an Sahnekrapfen zu sichern.
Die Klatschen sind in stundenlanger aufwendiger Arbeit in der Schule dekoriert worden. Die Tradition verlangt, dass ein Kind so viele Krapfen bekommt, wie viele Male es ihm gelingt, seine Eltern mit der Klatsche zu treffen.
Diese bollur (wir würden sie eher als Windbeutel bezeichnen) werden aus Brandteig hergestellt, mit Sahne und Marmelade gefüllt und mit Schokolade dekoriert. Sie sind nicht einfach herzustellen, aber man kann sie natürlich auch in jeder Bäckerei kaufen.
Mit unserem Rosenmontag hat der bolludagur nichts zu tun; die Isländer feiern erst am Aschermittwoch Fasching.
Was uns der Faschingsdienstag ist, ist den Isländern ihr sprengidagur. An diesem Tag soll man nicht mit Sprengstoff hantieren, sondern so viel Salzfleisch und Bohneneintopf essen, bis man platzt.
Peng und Helau!
bv