Hells Angels gründen Aussenstelle in Island Skip to content

Hells Angels gründen Aussenstelle in Island

Der isländische Motorradclub Fáfnir hat sich vergangene Woche aufgelöst, um Teil der Hells Angels zu werden. Der neue, offizielle Name lautet nun “MC Prospect of Hells Angels Iceland”. Einige Vereinsmitglieder stehen derzeit unter Betrugsverdacht, der isländische Polizeichef möchte den Verein verbieten.

Ein im Sommer auf einer Ausstellung in Island gezeigtes Motorrad. Themenfoto von Páll Kjartansson.

Vier junge Männer sind geständig, letzten Sommer von des Íbúdalánasjódur (Wohnungsfinanzierungsfond) fast ISK 50 Millionen (USD 397,000, EUR 256,000) unterschlagen zu haben.

Nach Quellen der Tageszeitung Fréttabladid geht die Polizei davon aus, dass dies der letzte Test gewesen sein könnte, den Fáfnir ablegen musste, bevor der Club zum offiziellen Hells Angels-Unterstüzterverein werden konnte.

Alle vier Männer werden mit Fáfnir in Verbindung gebracht. Ein Fünfter, der kürzlich aufgrund des Verdachts, Drahtzieher des Betruges zu sein, festgenommen wurde, ist der ältere Bruder einer der Männer und soll ebenfalls Kontakte zu Fáfnir unterhalten.

Fréttabladid erklärt, es sei typisch für die Hells Angels, Bewerber um die Mitgliedschaft Verbrechen begehen zu lassen wie dieses, um ihre Loyalität auf die Probe zu stellen. Das Geld ist weiterhin unauffindbar.

Einige Fáfnir-Mitglider nahmen erst kürzlich an einem Treffen der Hells Angels in England teil und kehrten als bekennende Unterstützer des Vereins zuück. Laut Polizeichef Haraldur Johannessen könnten sich die isländischen Hells Angels Ende kommenden Jahres um eine Vollmitgliedschaft bewerben.

Johannessen sagte, die Polizei empfände die Präsenz von Hells Angels in Island als schlimme Entwicklung, zumal der Club als Vereinigung des organisierten Verbrechens gilt. Aus diesem Grund sollte per Gesetzesänderung künftig jegliches Agieren solcher Vereinigungen als illegales Handeln betrachtet werden.

Ein Ausschuss, der sich seit 2004 mit dem organisierten Verbrechen befasst, trat am Dienstag zusammen. Grund waren die Neuigkeiten über Fáfnir. Im Laufe der Beratungen wurde mit Mitarbeitern des Justizministeriums die Möglichkeit einer Gesetzesänderung besprochen.

“Der Name Hells Angels steht zu allererst und vor allem für Kriminalität und Gewinne aus illegalen Geschäften und hat schon in Dänemrk und anderen nordischen Ländern für Unruhen und Terror gesorgt,” argumentierte Johannessen.

“Die Botschaft der Polizei unseres Landes ist klipp und klar: Wir werden alles, was in unserer Macht steht tun, um gemeinsam mit Behörden und anderen Stellen im In- und Ausland zu verhindern, dass das organisierte Verbrechen in der isländischen Gesellschaft Fuss fassen und ungestört wachsen kann”, fasste Johannessen zusammen.

Der Vorsitzende von MC Prospect of Hells Angels Iceland, Einar “Boom” Marteinsson, sagte dem Fernsehsender Stöd 2 am Sonntag, dem Club gehe es ausschliesslich ums Motorradfahren.

Übersetzt von Gabriele Schneider.

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